Die Corona-Krise hat Europa erreicht und das mit einer ungeahnten Dimension und einem Ausmaß, das vielen Menschen Angst macht. Stellenweise Hysterie zeigt sich anhand von Hamsterkäufen oder bei der Behebung von größeren Bargeldbeträgen. Das öffentliche Krisenmanagement läuft hingegen sehr geordnet ab. Neben der medizinischen Hilfe, der Sicherstellung durch die kritische Infrastruktur erleben wir derzeit eine Welle von Solidarität und Zusammenhalt. In jeder Krise sind Ruhe und Überlegtheit gute Ratgeber. Jeder kann etwas beitragen.
Was können Sie jetzt tun?
1. Die Krise akzeptieren
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Viele Menschen haben Angst. Das ist eine logische Konsequenz, aber Angst ist ein schlechter Berater. Angst macht eng, klein, krank und manipulierbar. Daher macht es Sinn, der Angst vernünftig zu begegnen. Aus dem professionellen Krisenmanagement wissen wir: jede Krise hat ihre eigenen Gesetze mit eigener Logik und Dynamik. Und jede Krise hört wieder auf. Wenn wir sie gegenwärtig akzeptieren und uns nicht von der Angst beherrschen lassen, können wir Reaktionen und Zeitdauer in einer Krise positiv beeinflussen.
2. Schutzmaßnahmen einhalten
Die aktuellen Informationen durch Behörden und Kammern sind online abrufbar. Schützende Maßnahmen sind sinnvoll, um Neuinfektionen zu vermeiden oder reduzieren. Viele Arbeiten in der Landwirtschaft werden nach wie vor möglich sein, für die Kontakte im Hofladen/Direktvermarktung ist der Umgang mit Produzenten und Kunden mit entsprechender Sorgfalt geboten. Die drei wichtigsten Maßnahmen sind mehrfaches Händewaschen mit Seife, Abstand halten zu den Mitmenschen und richtiges Niesverhalten.
3. Sich selbst beruhigen und den Blick auf das Schöne und Positive richten
Das ist wie bei der Anweisung im Flugzeug, die lautet: „Legen Sie zuerst die eigene Sauerstoffmaske an, erst dann helfen Sie den anderen“. In der Ruhe liegt die Kraft, daher tun Sie sich selbst bewusst etwas Gutes.
4. Vorsicht vor Fake News
Schützen Sie sich vor falschen Botschaften, Horrornachrichten und Verschwörungstheorien aus unqualifizierten Quellen, die nicht auf Information, sondern auf Gewinnabsichten wie zum Beispiel Einschaltquoten abzielen. Wählen Sie selbst Ihre Informationsquellen aus und hinterfragen Sie jegliche Meinungen kritisch.
5. Sich gut organisieren
Wer digitale Medien & Social Media wie Facebook und Instagram nützt, ist online mit den anderen verbunden. Nützen Sie die Zeit, die Sie durch Absagen von Veranstaltungen gewinnen, für Planungen oder Gespräche oder zum Lernen von etwas Neuem.
6. Flexibler werden
Erstellen Sie für jeden Tag eine Prioritätenliste mit den jeweiligen Aufgaben, die nach Wichtigkeit und Dringlichkeit gereiht sind. Planen Sie Tag für Tag. Gerade in Krisenzeiten sind mittel- und längerfristige Planungen schwierig, weil sich Rahmenbedingungen laufend ändern können. Sicherheit gewinnen Sie dadurch, dass Sie mit dem Unsicherheitsfaktor umgehen, indem Sie in Zwischenlösungen denken und Schritt-für-Schritt die Tage neu planen und neue Entscheidungen treffen.
7. Deeskalieren
In Krisenzeiten gibt es naturgemäß mehr Feindseligkeiten. Enormer Stress und unreflektierte Angst führen Kampf, Flucht oder Schockstarre. Die Menschen reagieren zunehmend affektgesteuert. Dann werden komplexe Situationen wie „der Grund für das Entstehen der Krise“ simplifiziert, pauschal abgeurteilt und Feindbilder werden entwickelt. Konflikte nehmen zu.
Wie können Sie deeskalieren?
– Informieren Sie andere ehrlich, rechtzeitig und mit klaren Worten
– Gehen Sie nicht in eine Schuldposition, sondern bleiben Sie auf Augenhöhe und zeigen Sie Interesse für die negativen Folgen und Konsequenzen, die jemand durch die Krise erlebt oder zu erleben glaubt.
– Hören Sie zu, wenn der andere spricht, ohne es zu bewerten. Weiters anerkennen Sie, dass jemand das erlebt, was er/sie eben erlebt und drücken Sie Ihr Bedauern für etwas Negatives aus. So kann jemand anerkennen, dass Sie die Konsequenzen nicht beabsichtigt haben und den Ausdruck Ihres Bedauerns annehmen.
Fazit: Wer gut durch stürmische Zeiten kommen will, akzeptiert die Krise als solche, trifft Schutzmaßnahmen und richtet den Blick auf alles, was Kraft gibt und auf die Gewissheit, dass jede Krise auch wieder vorbei geht.
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