Von Stefan NEUBAUER
Die Straßen sind mit einer dicken Erdschicht überzogen, die Gräben verschlammt. Die ausgespülten Äcker zeugen von dem niedergegangenen Starkregen. Feuerwehrmänner, Gemeindebedienstete und Straßenarbeiter sind tagelang im Einsatz, um die Folgen der Erosion zu beseitigen. Die Landwirte sind verzweifelt. Der gerade erst angebaute Mais wurde einfach weggeschwemmt. Situationen wie diese treten insbesondere in Anbaugebieten mit Hanglagen immer wieder auf. Bodenerosion wird oft erst dann als Problem wahrgenommen, wenn es stark regnet und es für Maßnahmen zu spät ist. Es sind aber nicht nur die offensichtlichen Ereignisse, die die Bodenfruchtbarkeit unserer Äcker gefährden. Immer wieder auftretende Onsite-Schäden (Erosion betrifft nur die Ackerfläche) ziehen den Boden ebenfalls in Mitleidenschaft. Die Böden, die wir heute bewirtschaften, sind über Jahrtausende entstanden. Es ist ein Gebot der Stunde, die Erosion so niedrig wie nur möglich zu halten, damit einer der wichtigsten Produktionsfaktoren unserer Landwirtschaft nicht verloren geht. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich Abschwemmungen verhindern oder stark minimieren. Ein hohes Erosionsrisiko besteht für Kulturen, die von April bis September den Boden für längere Zeit nicht bedecken. Das trifft vor allem bei Hackfrüchten wie etwa Mais zu. Große Reihenabstände und später Anbau halten den Boden lange offen.
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