Jeder Landwirtschaftsbetrieb ist es wert, über die Generationen erfolgreich weitergeführt zu werden. Woran erkennt man eine erfolgreiche Hofübergabe? Aus steuerrechtlicher Sicht an der Steuerersparnis. Mindestens genauso bedeutend sind das betriebliche Wachstum und die Akzeptanz der Beteiligten, dass sich insbesondere die weichenden Erben entsprechend gerecht behandelt wissen und gleichermaßen auch die Beziehung zwischen den Generationen intakt bleibt. Sobald sich niemand als Verlierer fühlt, entstehen in der Folge auch keine Rechtsstreitigkeiten. Sowohl die Übergeber als auch die Übernehmer sowie die weichenden Erben wollen gut und sicher weiterleben.
Die Hofübergabe strukturieren
Eine Hofübergabe ist einerseits ein Stichtagsereignis, andererseits ein Veränderungsprozess. Dieser beginnt in der Regel viele Jahre vor der Übergabe, indem sich die Beteiligten – üblicherweise zunächst jeder für sich – mit dem Thema auseinandersetzen. Der Übergabeprozess vollzieht sich in vier Phasen:
In der ersten Phase der Hofübergabe reifen die Ideen und die eigenen Pläne. In der zweiten Phase werden objektive Rahmenbedingungen durch Bewertungen (Substanzwert, Verkehrswert, Ertragswert) geschaffen.
In der dritten Phase werden die gegenseitigen Erwartungen besprochen, die Abfindungen und Wohnrechte ausverhandelt und der Zeitpunkt für die Übergabe festgelegt. Hier ist es wichtig, die mittelund langfristigen Auswirkungen zu prüfen. Ist beispielsweise das Wohnrecht des weichenden Erben am Hof wirklich sinnvoll, wenn die Partnerin des Nachfolgers in ein paar Jahren eine Arztpraxis errichten lassen will? In der vierten Phase wird schließlich das Ergebnis vertraglich festgehalten und entsprechend umgesetzt.
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