Von Lars HEYDE
John Deere 5020
Der 5020 ist ein Traktor aus der 20er-Reihe von John Deere und wurde von 1965 bis 1972 gebaut (Stückzahl 7.103). Zu seiner Zeit war dieser Gigant mit fast 8 t Gesamtgewicht der weltweit größte Standardtraktor. Die Leistung von 122 PS aus 8.701 cm3 erreicht der Traktor aus einem wassergekühlten Viertakt-Diesel-Saugmotor mit Direkteinspritzung und sechs Zylindern in Reihe. Dank seiner vollhydraulischen Lenkung und Gruppenschaltung mit acht Vorwärtsgängen, war der John Deere 5020 kinderleicht zu bedienen. Ein Führerhaus war auf den großen Flächen in den meist warmen Einsatzorten in Amerika nicht unbedingt gewünscht. In Deutschland hat sich diese Größe erst viele Jahre später durchgesetzt und etabliert. Eine Besonderheit des 5020 sind die in Öl gelagerten Scheibenbremsen der Hinterräder.
Famulus 40
Der Traktor RS14/40 – RS steht für Radschlepper – mit dem Markennamen Famulus wurde als Nachfolger des RS04 von 1956 bis 1967 im VEB Schlepperwerk Nordhausen in der ehemaligen DDR gebaut. Dieser hat einen Zwei-Zylinder-wassergekühlten Dieselmotor mit 40 PS – später mit 46 PS verfügbar – verbaut. Es gab ihn aber auch mit einem Zwei-Zylinder-luftgekühlten Dieselmotor und 36 PS. Sein Gewicht von 2.850 kg machte ihn zu einem guten und leistungsstarken Traktor. Mit einer Stückzahl von 1.927 war er seltener anzutreffen. Verbreiteter war der wartungsfreiere, luftgekühlte Famulus 36. Zu seinen Besonderheiten gehörte unter anderem die automatische Lenkbremse, die bei starkem Einlenken das jeweilige Rad abbremste und somit einen extrem kleinen Wenderadius erzeugte. Auf Grund der für damalige Verhältnisse relativ hohen Übersetzung und einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, sind diese Traktoren bis heute beliebt.
Fahr D800
Der Fahr D800 ist eine imposante Erscheinung. Mit einer Leistung von 100 PS aus 7.983 cm3 bringt sein luftgekühlter Sechs-ZylinderDeutz-Motor in Reihe ausreichend Drehmoment auf die Hinterräder. Zwischen 1967 bis 1968 wurden nur sage und schreibe 55 Stück produziert. Seine Masse von 5.200 kg und die einfache und solide Bauweise machten ihn für die großen Plantagen in Argentinien – seiner Heimat – für die dort ansässigen Bauern unverzichtbar. Das einzige, was dem Fahr D800 fehlte, war eine Differentialsperre. Aber wer will mit solch einem Geschoss schon groß ins Gelände, wenn die Freiheit der großen weiten Prärie ruft?
DI Lars Heyde, Unternehmer in Schlieben/Brandenburg, restauriert und sammelt Oldtimer-Traktoren unterschiedlicher Hersteller. Insbesondere seltene und exotische Modelle interessieren den gelernten Kfz-Mechaniker. Vor 20 Jahren begann alles mit einem Famulus 40, den Lars Heyde gemeinsam mit seinem Vater kaufte. Über die Jahre folgten weitere Traktoren, die er aufwändig restaurierte und zum Teil auch wieder veräußerte. Im Moment hat der Oldtimer-Fan sieben seltene Traktoren in der Garage stehen. Mehr Bilder und Infos unter www.t-heyde.de.
Kommentare