Von Gottfried FLIESSER
O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie zahlreich sind deine Blätter, könnte man, frei nach dem alten Lied, sagen. Und immer noch kommen neue Blätter bzw. Facetten hinzu. So wie der Baum, als Wintermai aufgestellt, vom Freien in die Stube gewandert ist, so wandert er heute wieder ins Freie. Längst hat sich nämlich die Sitte eingebürgert, den Christbaum auf den Gräbern der Verstorbenen oder vor Kriegerdenkmälern aufzustellen. Aber auch in den Vorgärten vieler Häuser oder bei Tankstellen neben Autobahnen finden wir ihn, ein stimmungsvolles Bild für Autofahrer, die in der Dunkelheit der frühen Winternacht unterwegs sind. Er steht in Kaffeehäusern, Gaststätten und auf Flughäfen, leuchtet in Miniaturausgaben in den Speisewagen der Intercity-Züge. Selbst die Lkw, die um diese Zeit unterwegs sind, führen in der Fahrerkabine ein beleuchtetes Bäumchen wie ein Maskottchen mit sich. Und das schon in der Adventzeit, um es dann für gewöhnlich bis zum Dreikönigstag dort zu belassen.
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