Häufig sieht man Landwirte neben dem Mähdrescher mit eingeschaltetem Spreuverteiler hergehen, um die Reinigungsverluste zu beurteilen. Treffen den Landwirt viele Körner, ist das für ihn ein Zeichen für zu hohe Siebverluste. Der Gebläsedruck wird reduziert. Damit verschärft man aber das Problem, denn höhere Siebverluste sind fast immer auf eine zu geringe Reinigungsintensität zurückzuführen. Die Gefahr von Ausblasverlusten durch starken Wind ist viel geringer als das „Überlaufen“ der Körner bei zu schwachem Wind. Das ist insbesondere beim Rapsdrusch der Fall. Rapskörner sind zwar klein und leicht, haben jedoch nur eine geringe Windangriffsfläche. Die Strohmenge, aus der die Körner abgesiebt werden müssen, ist dagegen groß. Grundsätzlich soll der Wind die Strohmatte auf drei Viertel des Siebweges nach hinten etwas in der Schwebe halten. So ist die Entmischung einfacher und die Körner können die volle Siebfläche zur Abscheidung nutzen. Nicht nur bei feuchten, sondern gerade auch bei trockenen Bedingungen gilt: Siebe auf, Wind stärker. Kurzstrohanteile verstopfen sonst die zu engen Sieböffnungen und erhöhen die Verluste.
Profitabel abschneiden
Bei der Schnitthöhe gilt: so tief wie nötig und so hoch wie nötig. Jeder zusätzliche Zentimeter Stoppelhöhe bringt 2 % mehr Leistung (10 cm höherer Schnitt = ca. 20 % Mehrleistung und 15 % weniger Diesel). 1.000 Liter Wasser je Hektar werden weniger durch den Mähdrescher geschleust. An der Halmbasis und in den unteren Halmknoten ist der höchste Feuchteanteil. Je nach Strohverwendungszweck und folgender Bodenbearbeitung wird nur so tief wie nötig gemäht. Damit verbessert sich nicht nur die Schnittleistung, sondern auch die gesamte Abscheidung. Die Einstellung und das Verlustgeschehen sind besser beherrschbar. Die Druschleis tung steigt – in schwierigen Erntejahren ein geschätzter Vorteil.
Mähdrescher einstellen
Für Leistung, Verluste und Qualität gibt es nicht DIE Mähdreschereinstellung. Wer auf Leistung setzt, muss bei größerem Durchsatz auch höhere Verluste in Kauf nehmen und schärfer dreschen. Saatgutproduzenten hingegen arbeiten mit schonender Dreschwerkseinstellung. Sie müssen Bruchkorn vermeiden, um die Keimfähigkeit zu erhalten und arbeiten mit mehr Wind.
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