Startseite › Landwirt Forum › Allgemeines – LANDWIRT Forum › Mikroplastik durch Weidezaunlitzen – Lösung gesucht!
Schlagwörter: Differenz, Draht, Eisen, Frühjahr, füttern, Holz, Koppel, Pfahl, Pferd, Stall, Strom, UV, Winter
- Dieses Thema hat 2 Teilnehmer und 3 Antworten.
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2. Juni 2021 um 14:58 Uhr #121363Andrea Fürstaller Teilnehmer
Grüß euch!
Ich habe eine Frage zu den Weidezaunlitzen und auch zu den Weidezaunstecken. Die Litzen und die weiße und blauen Stecken sind ja aus Plastik (die Litze klarerweise mit Draht versehen). Praktisch sind sie, keine Frage. Leicht, problemlos zum fixieren bzw. in den Boden Stecken, höhenverstellbar.) ABER: nach wenigen Jahren hat stauben Litze und Stecken ganz gewaltig (das Mikroplastik löst sich durch die UV-Strahlung). Natürlich versucht man, sie immer wieder zu tauschen, aber der ein oder andere Stecken wird dann doch übersehen. Und die kleinen Hacken zum einhacken der Litze brechen auch sehr leicht.
Hat von euch jemand eine Idee, was es da besseres geben könnte? Der Gallagher eignet sich ja nur für fixe Einzäunungen, aber ich muss den Zaun immer wieder mal wegräumen und umstecken…
Die Eisenstecken mit dem Plastikkopf eignen sich nur, wenn man die Litze in einer fixen Höhe braucht, und vor allem sind sie sehr schwer zu sehen, wenn mal einer umfällt…
In erster Linie möchte ich aber das Problem mit dem Mikroplastik lösen.. das fressen ja meine Tiere und schlussendlich ja auch wir…. Und dieses Problem dürften ja auch so einige andere Bauern auch haben, oder?
Habt ihr Lösungsvorschläge?
Beste Grüße,
Andrea
6. Juni 2021 um 0:24 Uhr #121449Jens Reinhardt TeilnehmerHallo Andrea,
das Problem mit dem Mikroplastik aus Weidedraht und Kunststoffpfählen sehe ich als nicht so gravierend an. Deren Problem ist die UV-Strahlung und daß dadurch die Weichmacher entschwinden. Die Pfähle und der Draht brechen nach einigen Jahren leichter.
Für den Außenzaun verwende ich Holzpfähle und Winkel-stahlpfähle mit 2 Isolatoren. Diese nehme ich auch für den Innenzaun.
Plastepfähle habe ich keine im Einsatz, dafür die einfachen Metallpfähle mit Trittblech und Rundöse oben.
Derzeit habe ich 30 Koppeln, die die Tiere täglich wechseln. Wenn im Juni Zuviel Futter wächst, nehme ich einige Pfähle und den dazugehörigen Draht heraus und mache auf einigen nebeneinanderliegenden Koppeln Silo für den Winter.
Im Herbst baue ich zusätzliche Koppeln auf der Heuwiese auf. Dabei komme ich an meine Kapazitätsgrenze, was Pfähle, Draht und Strom betrifft.
Ich habe auch Draht im Einsatz, der mind 30 Jahre alt ist. Wenn er beim biegen bricht, brauche ich dann neuen. Ich nehme den mit Perlondraht und 2 Eisendrähten, wo der km 40 Euro kostet.
Aber ich gehe nicht davon aus, daß ich die Umwelt mit Mikroplastik vermülle. Es kommt mehr davon mit dem Wind herangeflogen. Eine Tüte von den Gummibärchen oder die Hülle von einer Zigarettenschachtel, oder ein Joghurtbecher oder die viele Silofolie verursachen das Mikroplastik, wenn sie einmal in den landwirtschaftlichen Kreislauf hineingeraten sind. Nicht der Weidedraht oder die Pfähle.
Alternativen sind:
– verwende Eisendraht
– verwende Holzpfähle
– pflanze Hecken
-hüte deine Tiere selbst mit einem Hütehund
– hüte deine Tiere mit einem Cow-Girl-Pferd
-führe die Kuh am Strick zum fressen
– kaufe oder pachten deine Nachbarn, daß dein Grundstück so groß ist, daß du keinen Zaun brauchst
– mach Stallfütterung oder
- wiege deinen Draht und die Pfähle am Jahresanfang und am Jahresende und spare die Differenz an anderer Stelle ein
Mit freundlichen Grüßen der Jens8. Juni 2021 um 20:01 Uhr #121636Andrea Fürstaller TeilnehmerHallo Jens,
danke für deine ausführliche Antwort!
Die absolute Alternative gibt es wie gedacht wahrscheinlich nicht (außer man nimmt Holzpfähle mit Stacheldraht, wie wir sie auf den Almen haben.)
Danke und beste Grüße!
Andrea
8. Juni 2021 um 22:44 Uhr #121637Jens Reinhardt TeilnehmerNein! Kein Stacheldraht. Den normalen Eisendraht, ohne Stacheln. Den gibt es auch in 2,4 mm mit Alu-Legierung, der rostet nicht so schnell.
Und dann Strom drauf. Das hält die Wildschweine draußen und die Kühe drinnen.
Stacheldraht wird bei uns in der Gegend seit 40 Jahren nicht mehr verwendet.
Beim Weideabbau sammel ich zuerst die Pfähle ein, und dann den Draht, damit ich keinen Pfahl vergesse.
Grüße zurück!
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