Startseite › Landwirt Forum › Allgemeines – LANDWIRT Forum › Werden Frauen in der Landwirtschaft benachteiligt?
Schlagwörter: Bäuerinnen, Betriebsführerinnen, Frauen in der Landwirtschaft, Gleichberechtigung, Landwirtinnen
- Dieses Thema hat 2 Teilnehmer und 1 Antwort.
Um im Forum diskutieren zu können, registrieren Sie sich hier.
Sie sind bereits registriert? Dann melden Sie sich hier an.
-
AutorBeiträge
-
18. März 2021 um 10:31 Uhr #113585Katharina Engler Teilnehmer
Einige Bäuerinnen bzw. Betriebsleiterinnen berichten davon, dass sie sich schwertun, sich gegenüber Männern in der Landwirtschaft durchzusetzen, sei es in Maschinengemeinschaften oder bei rechtlichen Angelegenheiten. Wie geht es Ihnen als Landwirtin, insbesondere als Betriebsführerin? Haben Sie das Gefühl, dass Männer Sie oft nicht so ernst nehmen, weil Sie eine Frau sind? Mit welchen veralteten Rollenmustern kämpfen Sie in der Gesellschaft/Familie noch immer? Mit welchen Herausforderungen kämpfen Sie im beruflichen Alltag (z.B. hohes Arbeitspensum u.a. aufgrund von Kinderbetreuung und/oder Pflege, körperlich anstrengende Arbeiten, technische Gebrechen, etc.). Problematisch sind auch die oft um einiges geringer ausfallenden Pensionen für Bäuerinnen.
Engagieren Sie sich als Frau in agrarpolitischen/kommunalen Gremien? Was hindert Frauen daran, sich hier stärker einzubringen?
Frage an die Männer: Was können Frauen in der Landwirtschaft nicht so gut, was gelingt ihnen besser als Männern? Welche Erfahrungen haben Sie mit betriebsführenden Landwirtinnen gemacht?
19. März 2021 um 6:11 Uhr #113745Tommes Lercher TeilnehmerMein Mann hat gemeint, ich soll da mal antworten und mir seinen aacc gegeben 😉
Also ja, ganz speziell gesehen wird man nicht ernst genommen, bzw. muss gerade in dieser Männerdomäne immer etwas mehr tun. Aber grundsätzlich habe ich sicher Vorteile dadurch, dass ich eine Frau bin. Die Männer im Umkreis finden es cool, dass ich den Hof übernommen habe und helfen mir viel und richtig gerne.
Mit veraltetenen Rollenmustern habe ich ansonsten aber nicht zu kämpfen, weil ich wirklich das Glück habe, einen Mann gefunden zu haben, der halt auch alles macht. Er putzt, erzieht die Kinder fast mehr als ich, ich bediene manche Maschinen weil ich das schon mein Leben lang mache und er Quereinsteiger in die Landwirtschaft ist. Dafür wird er oft von anderen schief angesehen, also hat wohl eher er zu kämpfen 😉 aber uns ist es eigentlich wurscht, hauptsache alles läuft.
Mein persönlich größtes ‘Problem’ ist, dass ich kräftemäßig einfach schwächer bin. Ich muss einige Zeit vor dem Frühling schon mit Krafttraining anfangen, um Sehnenentzündung und Überlastungen zu vermeiden. Er braucht das nicht, hat grundsätzlich einfach mehr Kraft ohne was zu machen bzw wird wohl dann um einiges leichter Muskeln aufbauen. Großteils macht es mir aber Spaß und ich fühle mich gesünder dadurch.
Ich engagiere mich kaum bis nicht. Nichts hindert mich daran, gerne würden sie mich sogar aufnehmen. Ich habe einfach andere Interessen und auch einen sehr arbeitsintensiven Hof. Wenn ich etwas nicht zu 100% machen kann, lasse ich es lieber.
Mein Mann erwähnt immer die klassischen ‘Vorurteile’: Vorausplanung und Eiffizienzoptimierung übernehme ich großteils, und zu Multitasking ist er nicht fähig. Aber für genaueres müsste ich ihn fragen. So negativ werden die Erfahrungen aber nicht sein, er scheint meist recht glücklich. 😂
Auch wenn wir Frauen in diesen Branchen etwas belächelt werden und vielleicht einen Ticken mehr zeigen müssen als Männer, habe zumindest ich das Gefühl, dass man gern gesehen wird. Männer sind mir gegenüber viel hilfsbereiter und ein weiterer Vorteil ist, ich kann einfach zugeben, dass ich etwas nicht weiß – ich werde da nicht belächelt, würde es mein Mann tun, ganz sicher – und alles weiß der, gerade als Quereinsteiger, auch nicht.
Aber siehe die ganzen Frauen an den Spitzen – wenn Frau will, schafft Frau es, wenn vielleicht auch etwas mehr Einsatz von Nöten ist.
-
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.