Von Michael GÖTZ und Isabelle SCHWANDER, M. Götz Agrarjournalist GmbH, Eggersriet, Schweiz
Vielseitiges Melkmobil
Sowohl für den Großbetrieb als auch für den Kleinbauern interessant ist das geschobene Melkmobil. Auf drei Rädern ist alles untergebracht, was es zum Melken braucht: Melkzeug, Milchkanne und Vakuumpumpe. Das Mobil wiegt ohne die Milch 45 kg und lässt sich an einem Griff leicht anheben, schieben oder ziehen. Vakuum und Takt der Melkmaschine lassen sich regulieren, so dass sich das Mobil sowohl für Kühe als auch für Ziegen verwenden lässt. Ein Betrieb mit vielen Kühen kann die Maschine im Abkalbeoder Krankenstall einsetzen, auf einem ganz kleinen Betrieb kann das Mobil sogar als alleinige Melkeinheit genügen. Der große Vorteil: Es ist im Stall keine Vakuumleitung notwendig, wohl aber ein elektrischer Anschluss. Der Melker fährt die ganze „Melktechnik“ direkt zur Kuh. Das Melkmobil kostet 850 Euro*, wird von der Firma Sezer in der Türkei hergestellt und in der Schweiz von der Nyfarm AG in Eriswil vertrieben.
Mehr Komfort = mehr Tierwohl
Die Liegebox Comfort der Schweizer Firma Krieger ist zwar keine Neuheit, aber soll erwähnt werden, da sie einfach und tierfreundlich ist. Die Trennbügel bestehen aus flexiblen Kunststoffstäben. Nur die Stützbeine, an denen die Stangen befestigt sind, bestehen aus Metall. Die Kuh prallt beim Abliegen und Aufstehen nicht gegen hartes Metall; die Stäbe geben nach, es gibt keine Druckstellen am Tier. Der 7,5 cm breite Nackengurt drückt die Kuh relativ sanft nach hinten, wenn sie zu weit vorne in der Liegeboxe steht. Die Befestigung der Stützbeine mittels Bolzenanker sei stabil und die Montage gehe schnell, sagt der Vertreter. Die Kosten des Liegeboxenbügels Comfort sind mit 150 Euro* etwa gleich wie jene für Stahlbügel, aber sie bringen deutliche Vorteile für das Tier.
Bessere Luft und gesündere Tiere
Für die Einführung der LED-Beleuchtung von „Freshlight“ erhielt die Grüter Handels AG in CH-Buttisholz an der Suisse Tier 2017 einen Innovationspreis. Die energieeffizienten LED-Lampen sollten die Vitalität und die Abwehrmechanismen der Tiere unterstützen. Zum einen besitze das Licht ein ähnliches Spektrum wie Sonnenlicht und fördere damit die Vitamin D-Produktion. Andererseits reinigen die Lampen die Luft. Kleine Drähte, die aussehen wie Borsten, senden negativ geladene Ionen aus, die sich an Schadstoffe und Allergene hängen. Die Partikel sinken zu Boden. Das führe zu einer Reduktion von Krankheitserregern, Ammoniak und Feinstaub in der Stallluft. Die Ionisation von LED Freshlight wirke sich vor allem bei hoher Tierdichte aus, da dort die Emissionsbelastung am größten ist. Hersteller der Lampen ist die niederländische Freshlight Agri in Apeldoorn. Je nach Modell sind die LED Freshlight Lampen ab 110 Euro erhältlich.
* Die Preise verstehen sich inklusive 7,7 % Mehrwertsteuer.
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