In Kärnten steht eine Pensionierungswelle bei Veterinärmedizinern bevor. Die Landwirtschaftskammer (LK) fordert von der Politik bessere Zugangsbedingungen zum Studium für Nutztier-Veterinäre und Anreize zur Niederlassung junger Nutztierärzte in Kärnten. “Der LK-Zukunftsprozess hat aufgezeigt, dass Kärnten bis 2030 noch schneller als andere Bundesländer in einen bedenklichen Tierärztemangel schlittern wird. Vor allem ländliche Gebiete sind betroffen. Auf dem Spiel steht nicht nur das Tierwohl. Auch die hohen Standards der Lebensmittelsicherheit sind gefährdet”, warnt LK Kärnten-Präsident Siegfried Huber.
Eine der Hauptursachen für den Mangel an Tierärzten sieht Huber in den begrenzten Studienplätzen an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni). “Wir hören immer öfter, dass junge Kärntner, die später als Nutztierärzte arbeiten wollen, aufgrund der Zugangsbeschränkungen ihr Studium nicht antreten können. Gleichzeitig steigt die Zahl der Kleintierärzte”, zeigt der Präsident auf. Es fehle aber auch an Anreizen für die Niederlassung junger Tierärzte. Vor allem in Landgemeinden werde die tierärztliche Versorgung immer schwieriger.
Maßnahmenpaket vom Land gefordert
Vor diesem Hintergrund legt die LK Kärnten dem Landtagsausschuss für Gesundheit, Pflege und Soziales ein Maßnahmenpaket auf den Tisch. Die Interessenvertretung verlangt, dass der Landtag mittels Beschluss die Landesregierung auffordert, folgende Maßnahmen umzusetzen: Eine Resolution der Kärntner Landesregierung an die Bundesregierung, welche eine Erhöhung der Zugangszahlen zum Diplomstudium an der Vetmeduni Wien zum Inhalt hat. Vor allem Studierenden, die den Beruf als Nutztierarzt ergreifen wollen, soll der Zugang zum Studium erleichtert werden. Eine weitere Forderung ist die Einführung eines Kärntner Stipendiums für Nutztierärzte. Damit will man junge Menschen aus dem Bundesland unterstützen und motivieren, den Beruf zu wählen und sich später wieder in Kärnten niederzulassen. Auch die Einführung einer Niederlassungsprämie für Nutztierärzte in Gemeinden ohne ausreichende tierärztliche Versorgung ist Teil des Maßnahmenpaketes.
Kommentare