
Bis 2024 trat die MKS vorwiegend im asiatischen und afrikanischen Raum auf. Nun hat sich die Tierseuche auch auf Europa ausgeweitet. Österreich blickt sorgenvoll auf Ungarn und die Slowakei. Hier trat die Tierseuche bereits in sieben Betrieben auf. Die jüngsten Fälle haben eine große Nähe zu Österreich. Die Überwachungszone reicht auch auf österreichisches Staatsgebiet.
MKS ist eine hochansteckende virale Erkrankung, die vor allem Paarhufer betrifft. Die Krankheit und der alleinige Verdacht der Krankheit sind anzeigenpflichtig. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Ist der Bestand betroffen, müssen alle Klauentiere getötet und Seuchensicher beseitigt werden. Eine Impfung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Zurzeit existieren sieben MKS Stämme mit rund 80 Subtypen. Eine Impfung verhindert keine Infektion, sondern reduziert die Ausscheidung des Virus. Tiere auf positiv getesteten Betrieben werden deshalb geimpft um die Virusausscheidung zu reduzieren und das Risiko bis zur Keulung zu senken. Geimpfte Tiere müssen aber dennoch gekeult werden.
Das klinische Erscheinungsbild zeigt sich durch Bläschenbildung auf den Schleimhäuten sowie im Klauenbereich. Die betroffenen Tiere bekommen Fieber und Lahmheiten. Todesfälle bei Jungtieren treten auf. Vielfach sind mehrere Tiere betroffen. Vor allem bei Schafen und Ziegen kann die Erkrankung leicht übersehen werden. Teilweise löst sich die Haut von der Zunge. Vermehrter Speichelfluss tritt auf.
Auf Biosicherheit achten
Hygiene ist das oberste Gebot. Um eine Einschleppung der Seuche zu verhindern empfiehlt es sich folgende Punkte zu beachten:
- Richten Sie eine Hygieneschleuse vor dem Stalleingang ein.
- Unterbinden Sie den Zutritt betriebsfremder Personen (z. B. Paketzusteller) bzw. sorgen Sie dafür, dass betriebsfremde Personen mit Schutzkleidung oder betriebseigener Kleidung ausgestattet sind.
- Schaffen Sie für den Betreuungstierarzt eigene Stiefel und Einwegkleidung an, die nur am eigenen Betrieb verwendet werden.
- Halten Sie strenge Quarantänemaßnahmen für Zukaufstiere ein.
- Kaufen Sie Tiere nur aus bekannten Beständen mit gesichertem Gesundheitsstatus.
- Machen Sie andere Personen darauf aufmerksam, wie wichtig Biosicherheit ist.
- Seien Sie Wachsam!
So gehen Sie im Krankheitsfall vor
Zeit ist der entscheidende Faktor bei der Bekämpfung der MKS. Jeder Verdacht ist sofort dem Amtstierarzt melden. Der Amtstierarzt nimmt Proben. Bis zum Bekanntwerden des Untersuchungsergebnisses (6 bis 7 Stunden) bleibt der Betrieb vorläufig gesperrt. D. h. es dürfen keine Tiere und Produkte den Betrieb verlassen.
Die Weiterverbreitung kann direkt durch Tierkontakt, Speichel, Milch, Kot oder Urin erfolgen. Indirekt kann die MKS durch tierische Erzeugnisse, Gegenstände, Fahrzeuge, Kleidung, Körperkontakt und sogar Wind übertragen werden.
Unterbinden Sie deshalb den Kontakt zu anderen Betrieben solange das Untersuchungsergebnis ausständig ist.
Gegen MKS versichern
Mit dem heutigen Tag (2.4.2025) besteht in Österreich die vorläufig letzte Möglichkeit, sich bei der Hagelversicherung gegen Ertragsausfälle der MKS zu versichern.
Das würde ein Ausbruch bedeuten
Alle empfänglichen Tiere des Betriebes müssen getötet werden (Schweine, Rinder etc.). Falls sich bei der Untersuchung herausstellt, dass ein enger Kontakt zu einem anderen Betrieb besteht, erstreckt sich die Tötungsanordnung auch auf den Kontaktbetrieb. Ein 72 Stunden dauernder Stillstand des Tierverkehrs soll Ruhe in die Situation bringen. Einschränkungen von landwirtschaftlichen aber auch jagdlichen und freizeitmäßigen Aktivitäten werden im Umkreis des Betriebes erfolgen, in dem die Seuche aufgetreten ist.
Zwei Handelspartner haben bereits jetzt auf die Situation reagiert. Obwohl Österreich derzeit nachweislich MKS frei ist, haben Japan und UK den Import aller Produkte von empfänglichen Tiere gesperrt. Tschechien importiert derzeit keine Produkte aus Niederösterreich und dem Burgenland.
Die wirtschaftlichen Schäden wären nicht nur für Ihren Betrieb verehrend, sondern würden auch enorme Handelsauswirkungen verursachen.
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