Pöttinger Impress 3000 im Langzeittest

Je länger man eine Maschine testet, desto besser kann man sie beurteilen. Das gilt besonders für komplexe Geräte, wie zum Beispiel auch für die Press-Wickelkombination Pöttinger Impress 3000 mit variabler Presskammer. Jede Maschine hat ihre Eigenheiten und reagiert auf verschiedene Güter in unterschiedlicher Art und Weise. Der Einfluss von Maschine und Fahrer hinsichtlich formschöner Ballen ist groß. Zudem kann man nach mehreren 1.000 gepressten Ballen auch über das Verschleißverhalten eine Aussage treffen.

Beim Langzeittest mit der Pöttinger Impress 3000 haben wir zwei baugleiche Maschinen eingesetzt. Beide Testkandidaten waren Baujahr 2022 und daher technisch auf dem aktuellsten Stand. Zudem waren sie fast identisch ausgestattet und bei unseren erfahrensten Testfahrern im Einsatz. Beide Testfahrer sind Lohnunternehmer und haben jahrzehntelange Erfahrung mit den verschiedensten Bauarten diverser Hersteller von Rundballenpressen und Press-Wickelkombinationen.

Die gesteuerte Pick-up mit Pendelaufhängung haben die Testfahrer sehr gelobt.

Quelle: Paar

Bevor wir über deren persönliche Erfahrungen berichten, hier noch eine Kurzvorstellung des Prüflings, der im Vorjahr ein umfangreiches Facelift erhalten hat. Die neue Pöttinger Impress 3000 Pöttinger gilt im Pressengeschäft noch als Neuling. Das Debüt mit der Solopresse war 2016. Schon ein Jahr später konnten wir eine der ersten Press-Wickelkombinationen in der Praxis testen. Auf der Agritechnica 2019 präsentierten die Grieskirchener die optionale Mantelfolienbindung für die Pöttinger Impress.

Ende 2021 wurde die zweite Generation in neuem Design, mit neuem Namen – Impress 3000 – und Detailverbesserungen präsentiert. Die größte Neuerung an der aktuellen Presse betrifft die Bindeeinheit. Die optionale Mantelfolienbindung ist zwar nicht neu, aber dafür gibt es jetzt für Betriebe, die häufig zwischen Netz und Mantelfolien wechseln, eine zweite Rollenaufnahme. Gut gefallen hat unseren Testfahrern auch die neue Beladehilfe auf der rechten Maschinenseite.

Das optionale LED-Beleuchtungspaket sorgt für eine gute Ausleuchtung der Pick-up, des Ballenausstoßes und des Wickeltisches. Einer unserer beiden Testkandidaten war auch mit der optionalen Schlauchtrommel, die zur Reinigung mit Luft über ein Überströmventil der Druckluftbremsanlage versorgt wird, ausgestattet. Bei dieser Maschine waren auch die optional verfügbaren Feuchtesensoren montiert. Neu gibt es auch das Power Control 3.0 Touch-Terminal. Unsere Testfahrer verwendeten das Pöttinger-ISOBUS-Terminal Expert 75 bzw. steuerten die Maschine über das traktoreigene ISOBUS-Terminal.

An der Pendel-Pick-up, am nach oben drehenden „Liftup“-Rotor und am 32-Messer-Schneidwerk wurde nichts verändert.

Die optionale Beladehilfe erleichtert diesen Vorgang wesentlich.

Quelle: Paar

Fortschritte beim Wickler

Der Wickler wird bei der Impress nicht wie bei den meisten Mitbewerbern von oben, sondern von unten angetrieben: Der Drehkranz sitzt unter dem Tisch. Die gesamte Einheit ist kompakt, es wackelt nichts, sie wickelt schnell und ist gut zugänglich. Die Ballen werden schonend abgelegt. Der Schwerpunkt liegt tief. Nach oben ist alles frei. Das erleichtert unter anderem das Durchladen großer Strohballen. Die Ballenübergabe geht schnell und auch am Hang meist problemlos. Für Hangfahrten gibt es seit dem letzten Update einen eigenen Modus, bei dem die Funktionen bei der Ballenübergabe für mehr Sicherheit langsamer ablaufen.

Überarbeitet wurden bei der neuen Generation auch die Vorstrecker sowie die Halte- und Schneidvorrichtungen. Zu Testbeginn gab es bei einer Testmaschine Probleme an der Schneidvorrichtung.