Von Berta PUTZ
Maibeere, Lenzbeere, Erstbeere, Honigbeere oder Sibirische Blaubeere – selten bezeichnen so viele verschiedene Namen ein und dieselbe Pflanze. Diese Vielfalt an Bezeichnungen im Handel ist dadurch entstanden, dass manche Anbieter sich diese Namen schützen ließen. Botanisch handelt es sich um Lonicera kamtschatica, eine Verwandte unserer heimischen Blauen Heckenkirsche. Der Name kamtschatica stammt von der ostsibirischen Halbinsel Kamtschatka und lässt die besonderen Eigenschaften der Beere bereits vermuten: äußerst frosthart, unkompliziert und robust. Sie spielt alle ihre Vorzüge im Frühjahr aus. Im März ist sie schon grün und trägt Blütenknospen, die sich bereits Ende März bis April öffnen. Den blassgelben, glockenförmigen, leicht duftenden Blüten können selbst Temperaturen bis -8 °C nichts antun. Aufgrund des frühen Blühbeginns ist sie als wichtige zeitige Nahrungsquelle für Insekten auch ökologisch besonders wertvoll. Ab Ende Mai reifen die kleinen länglichen, blauen, je nach Sorte bereiften oder unbereiften Früchte. Sie gehören zusammen mit Erdbeeren zu den ersten heimischen Obstarten.
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