BioAcker und GrünlandSortenwahl für Feldfutterbau und Grünland…

Sortenwahl für Feldfutterbau und Grünland…

Grünland
Bei einem Landessortenversuch (LSV) wurde am Spitalhof das Englische Raygras, auch deutsches Weidelgras genannt, allgemein sowie auf agronomische Merkmale inkl. Ertrag untersucht.
Quelle: A. Wosnitza, LfL

Gerade bei Ansaaten mit mehrjähriger Nutzungsperspektive ist es wichtig, sich mit den Eigenschaften der eingesetzten Komponenten zu beschäftigen. Die getroffene Saatgutwahl wirkt sich erheblich auf mehrere Nutzungsjahre aus. So hat die Ausdauer der Hauptkomponenten einer Mischung durch mehr oder weniger Nutzungsjahre einen direkten Einfluss auf die Kostenverteilung der notwendigen Bodenbestellung. Außerdem wird die Unkraut- bzw. Schadgrasunterdrückung stark beeinflusst, was sich auf Ertragsleistung (z. B. Gemeine Rispe), Futterqualität (z. B. Bastardraygras zu spät geschnitten) oder Kosten für Pflegearbeiten (z.B. Ampferbekämpfung) auswirkt. Das Sortenbewusstsein für Futterpflanzen ist in der breiten Praxis im Vergleich zu Getreide, Raps oder Mais oft nicht so stark ausgeprägt. Dies liegt sicherlich daran, dass in aller Regel nicht die einzelne Sorte selbst direkt vom Landwirt erworben wird, sondern eine Mischung von Sorten mit unterschiedlichen Arten. Nicht zuletzt geht meist die einzelne Sorte im Marketing der Firmen und damit in der Wahrnehmung der Praxis häufig unter. Bei der Saatgutwahl sollte neben dem Zuchtfortschritt der bekanntesten Merkmale „Ausdauer“ und „Ertrag“ auch die Resistenz gegen Krankheiten berücksichtigt werden. Bedingt durch die vielfältigen Kombinationen von Klima, Boden und Nutzungsmöglichkeiten von Futterpflanzen erhalten die Merkmale einer Sorte stets ein unterschiedliches Gewicht. Folgende Kriterien sind bei der Saatgutauswahl wichtig:

Trockenmasseertrag

Die Sortenversuche zeigen zum Teil sehr deutliche Wechselwirkungen zwischen Anbaugebieten und Sorten. Das heißt, in einem Anbaugebiet ist die Sorte eine der „Topsorten“, unter den deutlich unterschiedlichen Bedingungen eines anderen Anbaugebietes liegt sie jedoch nur im Mittelfeld. Wird die richtige Sorte an den richtigen Ort gesät, kann ein Unterschied von bis zu 20 % mehr Aufwuchs im Vergleich zu unpassenden Kombinationen entstehen (dies reicht fast an den Ertrag eines Schnittes heran). Schaut man sich allein die Schwankungsbreite des Niederschlags von 500–1500 mm pro Jahr und mehr im voralpinen Raum an, ist dies nicht verwunderlich. Denn Gleiches gilt für Höhenlage, Vegetationsdauer, Zahl der Tage mit geschlossener Schneedecke oder mittlere Jahrestemperatur. Die Landessortenversuche (LSV) geben hierbei einen guten Schätzwert für die Ertragsleistung in Gunstlagen. Sie sind daher direkt für die Empfehlung im Feldfutterbau nutzbar.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Ausdauer
  • Krankheitsresistenzen
  • Zeitpunkt Ährenschieben
  • Narbendichte
  • Empfohlene Sorten kaufen

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