Während auf dem einen Betrieb die Kühe scheinbar mühelos bei der ersten Besamung trächtig werden, ärgert sich der Landwirt auf dem anderen Betrieb über seinen mangelnden Besamungserfolg. Schlechter Besamungserfolg – oder besser gesagt ein hoher Besamungsindex – verursacht neben den direkt entstandenen Kosten für die Spermaportion und den eventuell zu bezahlenden Tierarzt oder Besamungstechniker auch Folgekosten. Eine verlängerte Zwischenkalbezeit sorgt gerade bei Betrieben mit Doppelnutzungsrassen für finanzielle Einbußen, ist das Einkommen aus dem Kälberverkauf doch ein gutes Zubrot zum Milchverkauf. Für Besamungstechnikerin Petra Klingler aus Brandenberg in Tirol ist eine gute Fruchtbarkeit auf den Betrieben kein Zufall. Häufig bringen kleine Anpassungen im Management eine große Wirkung.
Energie- und Eiweißversorgung ausgleichen
Die Fütterung für besseren Besamungserfolg beginnt bereits in der Trockenstehphase. Der Eiweißgehalt sollte in der Gesamtration vor dem Abkalben zwischen 13 und 14 % liegen. Starten die Kühe rasch mit der vollen Milchleistung in die Laktation, war die Eiweißversorgung in der Endphase der Trockenstehzeit vermutlich zu hoch. Die geringe Eiweißzufuhr sollte auch noch nach dem Abkalben über mindestens eine Woche beibehalten werden. Wer eine Kraftfutterstation oder einen Melkroboter besitzt, kann dies über die Futterkurve einstellen. Bei der händischen Kraftfuttergabe muss das Futterpersonal selbst daran denken.
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