Von Sabine MASCHING
Bereits im Vorfeld der Ernte 2016 prognostizierte man eine erhöhte Belastung von Getreide mit Deoxynivalenol (DON). Die Ergebnisse aus der Mykotoxin-Studie von Biomin bestätigten diese Prognosen. Ein Blick auf den Wetterverlauf in verschiedenen Entwicklungsstadien der Getreidepflanzen liefert einige Antworten, wie es zu den vergleichsweise hohen Belastungen kommen konnte. In jenen Landesteilen Deutschlands, aus denen die Mehrzahl der analysierten Proben stammte, lagen die Abweichungen der Niederschlagsmengen im Juni mehr als 120 % über den 30-jährigen Mittelwerten. Ein Blick auf die Temperaturstatistik zeigt, dass die Temperaturen im entsprechenden Zeitraum ebenfalls deutlich über den 30-jährigen Vergleichswerten lagen. Diese feucht-warmen Wetterbedingungen begünstigten die Infektion mit Ährenfusarien (Fusarium graminearum, F. culmorum) während der Getreideblüte. Die weitere Entwicklung der Pilze in den Ähren und die Bildung von Mykotoxinen wurden von starken Niederschlägen und hohen Temperaturen bis zur Pflanzenreife und der weiteren Dauer bis zur Ernte begünstigt. Da es aber sowohl Gebiete mit vermehrtem Niederschlag als auch solche mit geringeren Niederschlagsmengen gab, ist eine ähnlich unterschiedliche Verteilung der Mykotoxinbelastung nach Region zu erwarten. Auch wenn Ähren und Getreidekörner nicht augenscheinlich mit dem Fusarium-Pilz befallen sind, ist dies jedenfalls kein Garant für niedrige Mykotoxinwerte.
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