Als ich kürzlich ein Formular ausfüllen musste, tauchten dazu Fragen auf. Auf der Website wies eine farbig hinterlegte Infobox zur zuständigen Stelle. Nur ein Klick und die richtige Telefonnummer war gefunden. Damit fing das Drama an. Ein Warteschleifen-Drama. Nach den ersten 15 Minuten in der Schleife − unterlegt mit Musik − kam ich zur entsprechenden Stelle, die mir aber nur sagen konnte: „Wir wissen da nichts, Sie müssen bitte bei XY anrufen.“ Während weiterer 17 Minuten legte ich das Telefon schon neben mir ab und begann zu arbeiten. Das Telefongespräch war wieder sehr kurz: „Nein, da müssen Sie wieder bei XY anrufen“, hieß es. Behörden-Ping-Pong vom Feinsten. Das Spiel wiederholte sich dann noch weitere drei Mal, dazwischen Warteschleifen mit und ohne Musik von zehn bis 18 Minuten.
Die letzte Dame − ich war bereits am Ende meiner Geduld − riet mir dann, ein E-Mail zu schreiben. Sie gab mir außerdem den „wertvollen“ Tipp, doch während der Wartezeiten am Telefon nebenbei etwas zu machen. Dass ich während des Telefonmarathons schon den Geschirrspüler ausgeräumt, wieder befüllt, die Wäsche aufgehängt und gekocht hatte und mehr als bereit für eine Antwort war, erwähnte ich nur nebenbei. Während dieser langen Wartezeit stellte ich mir die Frage: Was würden wir alles schaffen, wenn wir nur nicht so lange warten müssten? Unvorstellbar. Auf die Antwort auf mein Mail warte ich übrigens immer noch. Aber es sind ja erst zwei Wochen vergangen.
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