Was Mütter wirklich wollen

Sandra TEML: Es gibt viele Themen, die Familien beschäftigen. Die häufigsten sind wohl Erziehung, Geld, der Einfluss von anderen, aber auch Sex. In der Erziehung haben viele Angst, etwas falsch zu machen und Schaden anzurichten. Beim Thema Geld sorgen sich viele Frauen, an Altersarmut zu leiden. Geld ist sehr emotional belastet und demnach ist es oft schwierig in Ruhe darüber zu reden und zu Lösungen zu kommen. Aber auch der Umgang mit den eigenen Eltern und Schwiegereltern, die sich sehr oft zu viel einmischen, kann belasten. Ebenso das Thema Sex. In vielen Paarbeziehungen spiegelt sich eine zu große emotionale Abhängigkeit voneinander in Streit und sexueller Unlust wider. Es ist nicht gerade sexy, wenn sich jemand selbst zugunsten anderer aufgibt und sich selbst weniger ernst nimmt als alle anderen. Mütter sind hier stark betroffen.

Mütter versuchen, alles unter einen Hut zu bringen: Familie, Beruf, Partnerschaft und Zeit für sich selbst – das ist alleine unmöglich. Dazu kommt, dass sie sich oft zu viele Aufgaben aufhalsen und die Verantwortung für das Gemeinsame übernehmen, der Partner es im Gegenzug automatisch nicht übernimmt. Das schleicht sich in viele Beziehungen so ein, kommt vom alten Rollenbild, aber auch weil viele Frauen ihren Männern die Verantwortung nicht zutrauen und selbst nicht abgeben.

Wenn ein Mann von seiner Frau erwartet, dass sie ihn bittet Dinge zu tun, sieht er sie als Haushaltsmanagerin. Und sie selbst hat diesen Job schon angenommen. Sie ist die Chefin in Haushalts- und meistens auch Kindererziehungsbelangen.