Die Menge an in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotika ist auch 2023 leicht gesunken. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Montag (7.10.) mitteilte, wurden insgesamt 529 Tonnen Antibiotika der verschiedenen Wirkstoffklassen an Tierärzte sowie andere Empfänger wie Hochschulen und veterinärmedizinische Behörden in Deutschland abgegeben. Das entspricht einem Rückgang von 11 Tonnen beziehungsweise 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr und stellt den niedrigsten Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2011 dar. Im Vergleich zu diesem Basisjahr ist die abgegebene Menge an Antibiotikawirkstoffen um 69 % gesunken.
Laut BVL entfiel auch 2023 der Großteil der verabreichten Antibiotika auf die Wirkstoffgruppen der Penicilline und Tetrazykline. Bei den von der Weltgesundheitsorganisation als besonders wichtig für die Humanmedizin eingestuften Antibiotika, mit Ausnahme der Fluorchinolone, wurden deutlich geringere Mengen eingesetzt. Eine genaue Aufschlüsselung nach Tierarten ist laut BVL jedoch nicht möglich, da die Wirkstoffe für verschiedene Medikamente verschiedener Nutztiere zugelassen sind.
Gemäß der „Farm-to-Fork“-Strategie der EU-Kommission soll der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung innerhalb von zwölf Jahren bis 2030 halbiert werden. Deutschland konnte den Einsatz seit 2018 bereits um 27 % reduzieren, so das BVL.
Quelle: AgraEurope
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