Von Claudia JUNG-LEITHNER
„Als ich vom Tod meines Mannes erfahren habe, konnte ich es anfangs nicht glauben. Es war, als würde ich mir einen Film anschauen, in dem es der Hauptperson sehr schlecht geht. Ich bin mir vorgekommen wie ein Stehaufmanderl, das sich täglich in der Früh anzieht und seine Arbeit erledigt, damit alles weiterläuft“, erzählt Angelika M. aus Oberösterreich, deren Mann vor fünf Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. „Anfangs war so viel zu erledigen, dass ich gar nicht zum Verarbeiten kam, schließlich stand unser Hof auf dem Spiel. So richtig trauern konnte ich erst nach einem Jahr, als ich realisiert habe, dass er wirklich nicht wiederkommt.“ Diese späte Bewältigung habe dann im Umfeld für Verwunderung gesorgt, da viele dachten, sie hätte längst alles verarbeitet, berichtet die Bäuerin, die später sogar eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin absolvierte, um anderen Menschen zu helfen.
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