Von Lena ADLHOCH, LANDWIRT Redakteurin
Noch liegt alles im Winterschlaf. In ein paar Wochen wachsen im Bauerngarten von Johanna Köpf wieder Zucchini, Gurken, Zuckererbsen. Hier in Schönberg, zwischen Staffelsee und Schongau, auf knapp 800 m Seehöhe beginnt das Gartenjahr erst Ende April. Nur das Frühbeet ist schon bepflanzt und der Feldsalat ist erntereif. Den Bauerngarten von Johanna Köpf umringen Weideflechtzäune. Die Ruten biegt sie waagrecht um Pflöcke, die sie in den Boden geschlagen hat. Zur Straßenseite hin bringt sie die Ruten senkrecht an, biegt sie um horizontale Streben und steckt sie in den Boden. „Die Weiden werden einige Meter hoch und sind der ideale Sichtschutz“, erklärt die Bäuerin. Sie und ihr Mann haben den Hof mittlerweile an den Junior übergeben. Trotzdem helfen die beiden bei der Arbeit auf dem Hof und im Stall. Gruppen empfängt die Bäuerin schon seit sieben Jahren. Eine Stunde führt sie die Interessierten durch ihren Garten, erklärt wie die Weidezäune entstehen und wie der Blumenschmuck am Haus gedeiht. Voraussetzung war für sie die Ausbildung zur Gartenbäuerin. Anderthalb Jahre lang besuchte sie dazu zweimal im Monat Seminare, wurde gartenbaulich ausgebildet, dazu in Rhetorik, Kalkulation und Vermarktung. Die Ausbildung findet am Amt für Ernährung, sLandwirtschaft und Forsten statt. Finanzielle Unterstützung gibt es aus EU-Fördermitteln. Für die Kursteilnehmer bleibt noch eine Gebühr von 250 Euro zu tragen. Zusätzlich zur Gartenbäuerin hat sich Johanna Köpf zur Kräuterpädagogin ausbilden lassen. „Das geht dann schon richtig in die Tiefe“, erklärt sie. Auch diese Ausbildung dauert gut ein Jahr und kostete damals 2.000 Euro, da sie nicht gefördert wurde.
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