Am Hof der Familie Demmelhuber ist Stallzeit. Betriebsleiter Herbert Demmelhuber und seine Frau Regina sind im 20er-Swing-Over-Melkstand gerade dabei, die erste Reihe Kühe anzurüsten. Das war nicht immer so, denn in den Jahren 2012–2016 übernahm ein Melkroboter diese Arbeit.
„Wir hatten damals 65 Kühe und wollten auf etwa 90 Kühe erweitern. Mit den 65 Kühen war der eine Melkroboter total am Limit. Es hat schon funktioniert, aber Störungen müssen in einem solchen Fall sofort behoben werden – egal um welche Uhrzeit. Hätten wir einen zweiten Melkroboter angeschafft, wären die Maschinen aber nicht ausgelastet gewesen. Wir alle wissen, dass das Melken im Roboter auf den Liter Milch gerechnet etwas teurer kommt, da muss die Maschine ausgelastet sein, um sich zu rentieren“, so der 47-jährige Betriebsleiter.
Zurück zum Melkstand
Aus diesem Grund verabschiedete sich die Familie nach nur vier Jahren vom automatischen Melken und investierte in einen Swing-Over Melkstand mit 20 Melkzeugen. „Der Melkstand hat damals 110.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer gekostet, das Melkgebäude dafür noch mal dasselbe“, stellt Demmelhuber klar.
Eine solche Investitionssumme vier Jahre nach dem Melkroboterkauf? Für die Familie ein klares Ja, denn: Mit der jetzigen Dimension des Melkstandes ist die Melkarbeit inklusive Saubermachen pro Mahlzeit in einer Stunde erledigt. „Dann habe ich jede Kuh gesehen und kann beruhigt den Stall verlassen. Du musst für dein Melksystem der richtige Typ Mensch sein, und wir sind eben Melker“, sind sich die beiden Betriebsleiter einig.
Das erwartet Sie noch in diesem Beitrag:
- Zucht für robuste Kühe
- Arbeitskräfte und Arbeitsaufteilung
- Hochboxen vs. Tiefboxen in einem Stall im Vergleich
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