Ein Interview von Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Redakteur
Sie haben am 13. November Stationseber positiv auf PRRS getestet. Welche Maßnahmen haben Sie danach gesetzt?
Peter Knapp: Das ist richtig. Wir beproben alle 14 Tage eine Stichprobe an Ebern in der Station im Rahmen des PRRS-Screening des Tiergesundheitsdienstes. Am 13. November wurden in einer Routineuntersuchung positive Tiere in einer Stalleinheit festgestellt. Es dürfte sich um eine sehr frische Infektion gehandelt haben.
Wie lässt sich das eingrenzen?
Wir konnten nur bei einem Tier Antikörper feststellen. Mit dem direkten Virusnachweis mittels PCR-Methode konnten wir aber weitere Tiere als PRRS-positiv identifizieren. Es dauert von der Infektion bis zur Ausbildung von Antikörpern zirka zehn Tage. Daher gehen wir davon aus, dass die Infektion Anfang November stattgefunden hat.
Der Zeitraum, in dem Ferkelerzeuger möglicherweise mit PRRS-positiven Spermatuben besamt haben, lässt sich also auf die erste Novemberhälfte eingrenzen?
Genau. Wir haben unsere Kunden sofort informiert, telefonisch und per E-Mail. Innerhalb eines Tages wussten so gut wie alle Kunden Bescheid.
Was empfehlen Sie den Ferkelerzeugern, die Sperma von Ebern aus dem besagten Stallabteil bezogen haben?
Bei PPRS-positiven Betrieben oder Betrieben mit PRRS-Impfung rechne ich mit keiner klinischen Reaktion. Dazu gehört die Mehrheit der Betriebe. Der gefundene PRRS-Virustyp ist einem Impfstamm sehr ähnlich. Insofern dürften vor allem Impfbetriebe einen guten Schutz haben.
Betrieben mit PRRS-negativem Status empfehlen wir, die besamten Sauen – wenn möglich – zu isolieren und zu beproben. Bis dato haben wir in jenen Betrieben, von denen der PRRS-Status bekannt ist, noch keine Infektion feststellen können.
[…] Besamungsstation hatte bereits 2012 und 2017 PRRS-Fälle zu bewältigen, und seither hohe Summen in Biosicherheitsmaßnahmen […]