AckerbauBodenZwischenfrüchte können Schadstoffe aus dem Boden filtern

Zwischenfrüchte können Schadstoffe aus dem Boden filtern

Quelle: Böck

Welche Pflanzenarten sich besonders zur Entfernung von Schadstoffen aus dem Boden eignen und welche Strategien bei der sogenannten Phytosanierung empfehlenswert sind, das hat ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) untersucht. Im Rahmen der jetzt im Fachmagazin „Trends in Plant Sciences“ veröffentlichten Studie wurden mehr als 100 wissenschaftliche Veröffentlichungen ausgewertet. Die Wissenschaftler zeigen auf, welche Pflanzen als Zwischenfrüchte eingesetzt werden können, um die Bodengesundheit nachhaltig und klimaneutral zu verbessern.

Nicht auf dem Feld verbleiben sollten beispielsweise Zwischenfrüchte, die dem Boden unerwünschte Metalle wie etwa Cadmium entziehen. Dafür infrage kommen der Studie zufolge etwa verschiedene Kleesorten, Roggen oder Raps. Was die Folgenutzung angeht, so ist die Verfütterung laut den Wissenschaftlern meist nicht empfehlenswert, wohl aber die Vergärung in einer Biogasanlage. Etwas anders stellt sich die Situation bei der Sonnenblume dar. Diese Art kann gemäß der Studie Metalle ebenfalls gut aus dem Boden entfernen. Da sich die Metalle vor allem in den Blättern festsetzten, könnte die Saat aber geerntet werden. Gleiches gelte für den Senf, der als Zwischenfrucht dem Boden insbesondere Pflanzenschutzmittel entziehen könnte, ebenso wie Süßgras oder Ostindischer Hanf.

Bezüglich der Belastung mit Plastik konnten die Forscher keine Zwischenfrüchte identifizieren, die sich besonders gut zur Phytosanierung eignen. Die UFZ-Wissenschaftler vermuten, dass auch Interaktionen zwischen Bodenbakterien und Zwischenfrüchten eine wichtige Rolle dabei spielen, ob und wie gut sich Schadstoffe durch Phytosanierung fixieren, abbauen oder entfernen lassen.

Im Sommer 2025 wird ein UFZ-Forschungsteam im Rahmen eines Projekts gemeinsam mit Landwirten eine Feldstudie starten. Ziel ist es, verschiedene Zwischenfrüchte und ihre Sanierungsleistung differenzierter zu untersuchen und darüber hinaus die Praktikabilität der Phytosanierung in der landwirtschaftlichen Praxis zu prüfen.

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