Schäden in Höhe von rund 14,7 Mio. Euro haben im September die verheerenden Überschwemmungen in Österreichs Landwirtschaft verursacht. Das geht aus einem aktuellen Kurzbericht hervor, der am Dienstag (8.10.) vom Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII), dem Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und dem Complexity Science Hub (CSH) veröffentlicht wurde.
Verwiesen wird auf Schätzungen der Hagelversicherung, die für den Agrarsektor von einem Verlust in der Höhe 10 Mio. Euro ausgeht. Dabei handelt es sich laut ASCII, WIFO und CSH aber um keine exakte Abbildung der Verluste, da ein Selbstbehalt bei Ernteausfällen zu tragen sei und auch nicht alle Landwirte versichert seien. Zur Bestimmung des Gesamtschadens seien Geodaten verwendet worden, um die Ernten zu identifizieren, die sich auf den betroffenen Feldern befunden hätten.
ASCII, WIFO und CSH bieten außerdem im Internet eine interaktive Darstellung an, mit der die Auswirkungen des Hochwassers abgerufen werden können. Angezeigt werden vorläufige Schätzungen bezüglich der Schäden in landwirtschaftlichen Kulturen, aufgegliedert nach Gemeinden. Hingewiesen wird darauf, dass es sich dabei um vorläufige Zahlen handelt.
Gesamtschaden bei 1,3 Mrd. Euro
Den Gesamtschaden, den das „Jahrhunderthochwasser“ in dem Alpenland verursacht hat, wird in dem Kurzbericht auf 1,3 Mrd. Euro beziffert. Diese Schätzung umfasst Produktionsausfälle und beschädigtes Inventar bei Betrieben, die direkt von der Flutkatastrophe betroffen wurden, außerdem indirekte Ausfälle über Lieferketteneffekte. Bei Privathaushalten wurden die Schätzungen des Versicherungsverbandes Österreich (VVÖ) herangezogen. Dieser hat einen Rekordverlust von 700 Mio. Euro für die Haushalte ausgewiesen.
Die Verfasser des Kurzberichts stufen die wirtschaftlichen Auswirkungen des jüngsten Hochwassers nur als „moderat“ ein. In den letzten Jahren habe Österreich jährlich rund 60 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert, was das aktuelle und künftige Schadensrisiko deutlich reduziere. Die politischen Entscheidungsträger auf allen Verwaltungsebenen und die Zivilgesellschaft hätten nach früheren verheerenden Hochwasserereignissen ihre Lehren gezogen und erhebliche Mittel und Anstrengungen in Risikominderungssysteme investiert.
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