Grundsätzlich ist es eigentlich zweitrangig (aber nicht irrelevant), welche Analyse-Methode verwendet wird. Vorrangig ist es generell lobenswert und naheliegend, sich als Bio-Landwirt mit der Thematik und der näheren Betrachtung der Vorgänge im Boden zu beschäftigen. Die Bodenuntersuchungsmethoden an sich sind immer nur eine Momentaufnahme eines hoch dynamischen Systems – das kann man mit einem Foto eines Schirennens vergleichen. Daher ist es umso wichtiger, sich die richtigen Fragen zu stellen, um mit der richtigen Methode zur richtigen Antwort zu kommen.
2. Warum sind die verschiedenen Methoden so unterschiedlich teuer?
Einerseits ist dies natürlich einfach ein festgelegter Preis für ein Produkt eines Unternehmens (Labor), andererseits richten sich die Preisklassen (15 bis ca. 400 Euro) natürlich nach Umfang der Analytik (wasserlösliche Nährstoffe bis Königswasseraufschluss), Umfang der Aussagekraft (Momentaufnahme bis mehrjährige Gültigkeit) oder Umfang der Interpretationsunterlagen bzw. -inhalte (einfache Gehaltsklasseneinteilung der Probe oder probenindividuelle Aussagen zur Einordnung mit Gesamteindruck und Aussagen zur genauen zukünftigen Vorgehensweise inklusive Düngungsempfehlungen etc.).
3. ÖPUL verlangt in diversen Programmen Bodenuntersuchungen. Welche können dafür verwendet werden?
Grundsätzlich könnten alle Analysemethoden verwendet werden, die gewisse Grundaussage-Parameter, die in der Sonderrichtlinie zum ÖPUL festgelegt sind, ausweisen. Da in der Sonderrichtlinie aber auch die genauen Analysemethoden festgeschrieben sind, werden damit z. B. Analysegesamtkonzepte wie die Kinsey-Analyse oder die Untersuchungsmethode nach Unterfrauner komplett ignoriert und damit auch explizit ausgeschlossen. Die an den relevanten ÖPUL-Maßnahmen (Grundwasserschutz Ackerbau, Grundwasserschutz Grünland) teilnehmenden Landwirte müssen daher die förderrelevanten Analysen nach den geforderten Methoden in den dafür vorgesehenen Labors durchführen lassen.
4. Brauchen Bio-Betriebe andere Laboranalysen als konventionelle Betriebe?
Grundsätzlich nicht, nur die Fragen, die man sich als Bio-Bauer stellt, sind normalerweise andere. Als konventioneller Betriebsleiter fragt man sich oft während oder unmittelbar vor der Düngesaison, wie man mit leichtlöslichen Düngern kurzfristig auf Verhältnisse im Boden reagieren kann. Dafür steht konventionellen Betrieben eine große Auswahl an Düngern zur Verfügung.
Als Bio-Bauer möchte man meist eher eine allgemeine Aussage haben, ob man auf einem guten, nachhaltigen Weg ist oder ob man für das längerfristige Funktionieren des Systems der indirekten Düngung einen Ausgleich mit Zukaufsdüngern braucht. Andererseits gibt’s da und dort Wachstumshemmungen bei Pflanzen, bei denen man gerne wüsste, woher diese kommen.
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