LandtechnikGrünlandtechnikRundballenpresse6 variable Rundballenpressen im Vergleich: Stroh pressen

6 variable Rundballenpressen im Vergleich: Stroh pressen

John Deere V 461R im Stroh.
Quelle: Suppan

Ähnlich wie bei der Silage ermittelten unsere Testpartner, die BLT Wieselburg und die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, beim Pressen von Stroh den Leistungsbedarf an der Zapfwelle, den Gutstrom in die Presse, die Ballendichte und die Schnittlänge. Gepresst haben wir Wintergerstenstroh. Auf Grund der hohen Niederschläge im letzten Sommer sowie der hohen Temperaturen und der geringen Luftfeuchtigkeit am Versuchstag war das Stroh sehr brüchig. Die mittlere Schwadstärke auf der Versuchsfläche betrug bei einem Trockenmassegehalt (TM) von 89,1 % im Mittel 2,2 kg Trockenmasse pro Laufmeter Schwad. Diese mittlere Schwadstärke ermöglichte Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 8 km/h.

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Herausfordernde Bedingungen

Nicht alle Pressen kamen mit den schwierigen Bedingungen zurecht. Herausfordernd waren die Bedingungen auch für unsere erfahrenen Testfahrer. Bei brüchigem Stroh gilt es einige Regeln zu beachten, um einen festen Ballen pressen zu können und ihn mit Netz zu umwickeln: wenn möglich, Drehzahl runter und Geschwindigkeit rauf. Ein entscheidender Faktor ist aber auch, dass sich der Ballen in der Kammer nicht zu lange ohne Materialzufuhr dreht, damit das Stroh nicht zerrieben wird.
Problematisch können daher auch längere Fahrten mit hoher Drehzahl am Vorgewende sein. Bei zu langsamer Fahrgeschwindigkeit und geringem Gutstrom kann es auch vorkommen, dass der Rotor das Stroh zerreibt und nicht mehr in die Presskammer fördern kann.
Dieses Phänomen hatten wir z.B. bei der John Deere-Presse bei vollem Pressdruck. Erst als wir den Pressdruck reduzierten, war es möglich, Ballen zu formen und zu netzen. Natürlich hat das auch Auswirkungen auf die Ballendichte. Vermutlich hätten wir mit einem stärkeren Traktor vor dieser Presse eine höhere Pressleistung erzielt.

Kein Ergebnis für Krone

Kein Ergebnis gibt es für die Krone Comprima V 150 XC Plus. Da uns Krone die Unterstützung von Werksspezialisten bei dieser Vergleichsuntersuchung verweigerte, waren wir auf unsere Praktiker angewiesen. Leider konnten wir unter diesen Bedingungen trotz mehrerer Einstellversuche keinen Ballen pressen. Auf Nachfrage im Werk hat uns Krone auch bestätigt, dass sich mit der „Comprima Plus“ brüchiges, geschnittenes Stroh in der Mittagshitze nicht pressen lässt, und verwies uns auf seine letzte Entwicklung, die VariPack Plus. Da dieser Pressentyp nur für trockene Erntegüter und nicht für Silage freigegeben ist, haben wir sie für diesen Vergleichstest nicht in Erwägung gezogen.

Unser Ziel war es, möglichst feste Ballen mit der maximalen Anzahl von Messern zu pressen. Den Ballendurchmesser legten wir mit 150 cm fest. Um den Ballen wickelten wir fünf Netzlagen. Die gepressten Ballen wogen zwischen 280 und 380 kg. Die schwersten Strohballen erzielten wir mit der Pöttinger Impress.
Mit Hilfe von Probeballen haben wir die mit diesen Einstellungen mögliche Fahrgeschwindigkeit ermittelt, ohne das Verstopfungen im Einzug auftraten bzw. die Überlastsicherung in der Gelenkwelle auslöste. Wie schon erwähnt, stellten die Bedingungen hohe Anforderungen an die optimale Einstellung der Pressen. Daher haben wir Experten der Hersteller zu Rate gezogen. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, haben wir zudem wie schon beim Silagepressen alle Versuche mit zwei gleich ausgestatteten Traktoren (Fendt 516 Vario mit 120 kW/163 PS) und einem geübten Testfahrer durchgeführt.

Tabelle Ausstattung Rundballenpressen

 

Alle Detailergebnisse finden Sie in der LANDWIRT Ausgabe 1/2021: 6 variable Rundballenpressen im Vergleich Teil 2

Das Autorenteam: 

Franz HANDLER, Manfred NADLINGER und Christian RECHBERGER (BLT Wieselburg); Alfred PÖLLINGER-ZIERLER (HBLFA Raumberg-Gumpenstein); Johannes PAAR (LANDWIRT Chefredakteur)

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