BioBio-MilchviehDas A&O der Klauenpflege

Das A&O der Klauenpflege

Optimale Klaue
Bei dieser Klaue muss nur die Hohlkehlung nachgeschnitten werden, da sie zu kurz ist, daher ist auch die Sohlendicke zu dünn. Die Gewichtsverteilung zwischen den beiden Hälften ist optimal.
Quelle: Hoffelner

Den einen richtigen Zeitpunkt für Klauenpflege zu finden, ist gar nicht so einfach. Denn der „optimale“ Zeitpunkt kann aus mehreren Perspektiven betrachtet werden. Sowohl für den Klauenpfleger als auch für den Landwirt sind sogenannte Herdenschnitte klar von Vorteil. Der überbetriebliche Klauenpfleger kommt an einem bestimmten Datum auf den Betrieb und alle Tiere der Herde werden im Zuge dieses Besuches klauengepflegt. Hierbei werden alle Defekte behandelt, und gerade in Bezug auf infektiöse Klauenerkrankungen besteht die Möglichkeit, den Keimdruck im Betrieb stark zu reduzieren. Für den Bauern ist, im Optimalfall, an einem Tag die Arbeit durch den Klauenpfleger erledigt und ihm bleibt „nur“ die Nachbetreuung bzw. akut lahme Tiere zwischen den Herdenschnitten zu behandeln. Solche Herdenschnitte sollten mindestens alle sechs Monate, im besten Fall sogar alle vier Monate stattfinden. Für eine Milchkuh, die dementsprechend ihre Leistung erbringt, darf es kein Luxus sein, dreimal jährlich klauengepflegt zu werden.

Aus Sicht der Kuh

Der Herdenschnitt ist jedoch nicht immer für jede einzelne Kuh der Herde optimal hinsichtlich des Laktationsstadiums. Daher sollten Landwirte sich auch den „optimalen“ Klauenpflegetermin aus Sicht der Kuh ansehen. Kühe möchten am liebsten zum Trockenstellen, etwa zwei Monate vor der Abkalbung, die Klauen gepflegt bekommen. In diesem Zustand stellt es für die Kuh (und das Kalb) noch kein Problem dar, auf den Klauenpflegestand zu gehen. Eventuelle Defekte der Klaue können bis zum Abkalben ausheilen. Ist die Kuh fit und klauengepflegt beim Abkalben, dann startet sie auch bestens in die Laktation und erbringt gute Milchleistungen. Spätestens, wenn die Kuh etwa 90–100 Tage in Milch ist, wäre der zweite Klauenpflegetermin gut. Um auch in diesem Intervall wieder auf drei Pflegetermine zu kommen, sollte zwischen den zwei Klauenpflegen noch ein weiterer Termin liegen.

Klaue natur
Diese Klaue kommt dem, wie es die Natur will, sehr nahe. Die beiden Klauenhälften sind gleich groß, der Tragrand steht über und das weiche Sohlenhorn wurde von der Weide „ausgeschabt“.
Quelle: Hoffelner

Aus Sicht des Landwirts ist diese Art der Klauenpflege mit etwas mehr Aufwand verbunden. Es muss beobachtet werden, wann welche Kuh drankommt und zudem sind laufend Kühe am Klauenpflegestand. Daher empfiehlt es sich, einen Plan zu erstellen, damit der Überblick nicht verloren geht. Eine weitere wichtige Rolle spielt das Alter der Tiere. Eine ältere Kuh braucht etwas mehr Liebe und möchte ihre „ausgelatschten“ Klauen öfters wieder in Form gebracht bekommen, um so eventuellen Überbelastungen vorzubeugen.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Aufbau der Klaue
  • Funktionelle Klauenpflege
  • Beispiele aus der Praxis

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00