Fütterungszeit in Buch bei Jenbach in Tirol. Christoph Ritter treibt sechs seiner insgesamt 20 Milchkühe vom Laufstall in den Auslauf. Kaum befinden sich die Milchkühe dort, drängen sogleich die Kälber zu den Müttern. Jedes möchte sich schnellstmöglich einen Platz an einer Zitze sichern. Mittendrin ein bereits vor knapp drei Monaten geborenes Stierkalb, das genau weiß, was zu tun ist. Das große Schmatzen beginnt und es wird wieder ruhig im Auslauf. Alle Kälber trinken gierig bei den Müttern. Eher zufällig ergab es sich, dass am Biohof Brunnerl die Kälber direkt bei den Milchkühen trinken. „Vor drei Jahren hatten wir große Probleme mit der Rindergrippe und etliche schwer kranke Kälber“, erinnert sich Christina Ritter. Als es dann wieder schlecht um ein krankes Kalb stand, entschied sich das Landwirtsehepaar, das Kalb bei der Mutter zu belassen. Weil das gut funktionierte und das Kalb sich danach gut entwickelte, stellten die Ritters alle Kälber nach und nach um. „Wir hatten zuvor viel Arbeit mit Milchwärmen, Eimerwaschen und separatem Melken. Seit 2022 füttern wird alle Kälber auf diese Weise“ sagt die 45-Jährige.
Meist zwei Kälber für eine Kuh
Nach der Geburt bleibt das Kalb den ersten Tag gemeinsam mit der Mutter in der Abkalbebox. Tags darauf kommt die Kuh wieder zur Herde. Da es die baulichen Gegebenheiten nicht zulassen, werden die Kälber nur zu den Fütterungszeiten in der Früh und am Abend zu den Kühen in den Auslauf gebracht. „Dort darf das Jungtier so viel trinken, wie es mag. Am Beginn überprüfe ich nach den ersten Mahlzeiten noch jedes Mal, ob ich nachmelken muss“, beschreibt der Tiroler den Ablauf.
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