AckerbauAlternative KulturenSchilf-Glasflügelzikade schädigt Wurzelgemüse

Schilf-Glasflügelzikade schädigt Wurzelgemüse

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Die aus dem Rüben- und Kartoffelanbau bekannte „Bakterielle Welke“ weitet sich auf Karotten und Rote Bete aus. Davor hat der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer am Montag (30.9.) gewarnt. Er sieht die Versorgung mit frischen pflanzlichen Nahrungsmitteln in Deutschland in Gefahr.

Übertragung

Die Krankheit wird von Schilf-Glasflügelzikaden beim Saugen an den Pflanzen übertragen. Bei den Erregern handelt es sich um das Proteobakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus und ein Phytoplasma der Stolburgruppe, auch bekannt als Candidatus Phytoplasma solani. Gemeinsam können sie schwere Erkrankungen bei Rüben und Kartoffeln – und laut dem Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer nun auch bei Karotten und Roter Bete verursachen.

Symptome

Als wichtigste Schadsymptome an Karotten seien Welkeerscheinungen begleitet von Rot- und Gelbverfärbungen der Blätter sowie Missbildungen der Wurzeln zu beobachten, erläuterte der Verband. Bei Roter Bete gebe es bereits einen deutlichen Mangel an gesunder Ware für die verarbeitende Industrie, da sich Geschmack und Lagerfähigkeit nachteilig durch die Krankheit veränderten. Befallene Rote Bete-Knollen würden schwächebedingt an weiteren Pilzkrankheiten leiden, die zum Verderb der Ware führen könnten.

Konsequenzen

Laut dem Geschäftsführer des Verbandes der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer, Dr. Christian Lang, sind viele kleine Erzeuger und Verarbeiter von regionalem Gemüse durch die Schilf-Glasflügelzikade gefährdet. Die Konsequenzen für Europa seien bisher kaum überschaubar, da sowohl Zuckerrüben als auch Kartoffeln, Rote Bete und Karotten oftmals in den gleichen Betrieben und auch den gleichen Flächen in der Fruchtfolge wüchsen und oft nur durch Winterweizen unterbrochen würden, der der Zikade auch als Nahrungspflanze über den Winter diene. Dem Verband zufolge erwarten Wissenschaftler zudem weitere Anpassungsschritte der Zikaden an andere Ackerbaukulturen.

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