GeflügelBresse Gauloise – Rasse mit Potenzial

Bresse Gauloise – Rasse mit Potenzial

Katharina und Patrick Birkl bewirtschaften seit dem Jahr 2019 den Hendlhof.
Quelle: Birkl

Folgt man in Petersdorf den kleinen Holzschildern mit der Aufschrift „K&P Hendlhof“, leitet einen eine schmale Serpentinenstraße einen Hügel hinauf. Sie führt vorbei an eingezäunten Weiden und Streuobsthängen. Plötzlich endet sie auf einer Schotterfläche. Es herrscht Stille. Keine surrenden Lüftungen, kein hochmoderner Stallkomplex, nur ein kleines, altes Hofgebäude mit modern saniertem Wohntrakt, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Vulkanlandes. Wer vermutet hier schon einen Geflügelmastbetrieb? Wir befinden uns bei Patrick Birkl und seiner Frau Katharina. Die beiden bewirtschaften seit dem Jahr 2019 den „K&P Hendlhof“.

LANDWIRT: Herr Birkl, Sie sind studierter Zoologe. Was hat Sie dazu bewegt, Hühner zu mästen?

Patrick BIRKL: Schon als Kind war mein Interesse an der Hühnerhaltung groß. Wir hatten ein paar Rassehühner im Garten. Nach meinem Zoologiestudium in Innsbruck bin ich drei Jahre lang nach Kanada ausgewandert und habe Geflügelwirtschaft studiert. Im Jahr 2018 konnten meine Frau und ich diesen kleinen, in die Jahre gekommenen Bauernhof erwerben. Da ein Stallgebäude dabei war, wollte ich unbedingt wieder meine eigenen Hühner halten. Der Stall war allerdings sanierungsbedürftig, und so beschlossen wir, Nägel mit Köpfen zu machen. Wir machten den Stall wieder fit und stiegen in die erwerbsmäßige Geflügelmast ein. Aber statt Hybridzüchtungen sollte ein Rassehuhn den Gewinn bringen.

Wieso haben Sie sich für diese Rasse entschieden?

Das Bresse Gauloise ist eine Zweinutzungsrasse und bekannt für eine herausragende Fleischqualität. In der gehobenen Gastronomie und Hotellerie hat das Bressehuhn seit jeher seinen Platz. Regionalität wird zunehmend gefordert, aber in Österreich gab es bis dato nur Hobbyhalter und keine erwerbsmäßigen Produzenten. Wir wollten dem nachkommen und entschlossen uns, auf das Bressehuhn zu setzen.

Was unterscheidet das Bresse Gauloise vom heimischen Rassegeflügel?

In der Zuchtgeschichte vieler Hühnerrassen war das Erscheinungsbild von großer Bedeutung. Das hatte zur Folge, dass Leistungsparameter wie beispielsweise der Fleischansatz und die Fleischqualität meist vernachlässigt wurden. Die Franzosen hingegen legten beim Bresse Gauloise auch großen Wert auf die Wirtschaftlichkeit der Rasse. In den Nachkriegsjahren stieg bei uns der Fleischbedarf rasant an. Hybridzüchtungen mit viel Brustfleischanteil und sehr kurzer Mastdauer verdrängten in Österreich viele Hausrassen aus den Ställen. In Frankreich setzte man neben den Hybridrassen weiterhin auf das Bresse Gauloise als edle Alternative zum Supermarktprodukt und züchtete es weiter.

Was der Artikel noch bereit hält:

  • Haltungsanspruch
  • Fütterung
  • Schlachtung
  • Vermarktung

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