Der Einstieg in den Kupierverzicht stellt Schweinehalter vor große Herausforderungen. Viele Risikofaktoren sind betriebsindividuell, weshalb es kein Patentrezept für heile Schwänze gibt. Die Basis für den Ringelschwanz sind jedenfalls gesunde und ausgeglichene Tiere. Zu diesem Zweck beschäftigen sich die bäuerlichen Herdbuchzuchtbetriebe des Schweinezuchtverbandes Baden-Württemberg sowie Partner aus der Praxis und der Wissenschaft mit der Weiterentwicklung der Zuchtprogramme der Rassen Piétrain, Duroc, Deutsche Landrasse und Deutsches Edelschwein.
Dies findet im Rahmen des Projekts „GenEthisch – Zucht für unkupierte Schweine und ein vermindertes Risiko gegen Schwanzverletzungen“ statt. Die Identifikation züchterisch bearbeitbarer Gesundheits-, Robustheits- und Verhaltensmerkmale soll einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Schweine mit einem verminderten Risiko gegen Schwanzverletzungen zu halten. Das Projekt lief von 1. Januar 2022 bis Ende November 2024. Im Fokus standen Merkmale des Entzündungs- und Nekrosensyndroms beim Schwein (SINS). Dazu wurden vom Saugferkel bis zum Mastschwein sowie an Schlachtkörpern Daten gesammelt. SINS zeigt sich an Schwänzen, Ohren und Klauen durch Entzündungen und Nekrosen. Bedingt durch bakterielle Abbauprodukte im Darm wird die Leber überlastet und dadurch das Immunsystem aktiviert. Der Körper reagiert auf diese Endotoxine mit Entzündungsprozessen.
Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.
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