Unsicherheit prägt weiterhin die Ölsaatenmärkte. Die Rapspreise an der Terminbörse Matif haben sich auch über den Jahreswechsel sehr volatil gezeigt. Im neuen Jahr legte der dort gehandelte Februarkontrakt einen regelrechten Zick-Zack-Kurs hin. Einem deutlichen Plus am 2. Januar folgte ein kräftiger Abschlag am Tag darauf. In die erste volle Januarwoche startete der Future wieder mit leichten Gewinnen.
Am Montag (6.1.) gegen 13:00 Uhr wurden für die Tonne Rapssaat mit Fälligkeit im Februar in Paris 514,25 Euro gezahlt; das waren 0,8% mehr als der Vortagesschlusskurs und 16,4% mehr als vor einem Jahr. Sein bisheriges Hoch hatte dieser Kontrakt zu Beginn seiner Laufzeit am 1. August 2022 mit 561,50 Euro/t markiert. Der vordere Rapsfuture hatte im Sommer 2022 die Marke von 1.000 Euro geknackt, weil der Krieg in der Ukraine Panikkäufe ausgelöst hatte.
Im Unterschied zu den Rapsterminpreisen haben die in Chicago gehandelten Sojabohnenkontrakte in den vergangenen Wochen unter dem Strich deutlich gewonnen. Zuvor hatten sie nach dem Sieg von Donald Trump bei der Präsidentenwahl deutlich nachgegeben. Bohnen mit Fälligkeit im März wurden in der US-Metropole am Montag gegen 13:00 hiesiger Zeit für 10,05 $/bu (358 Euro/t) gehandelt; das waren 1,2% mehr als am Vortag und 5,4% mehr als das Zwischentief am 18. Dezember.
Grundsätzlich bleiben die Analysten für den Sojabohnenmarkt allerdings „bärisch“ gestimmt. Nach der Übernahme des Präsidentenamtes durch Trump drohen Strafzölle auf chinesische Waren, auf die Peking wiederum mit Zöllen auf US-Sojabohnen reagieren dürfte. Dies würde die Importnachfrage aus China schwächen, bei einem gleichzeitig recht umfangreichen Sojaangebot.
Inwieweit dies dann auch die Rapskurse nach unten mitziehen würde, bleibt abzuwarten. Hier besteht aus Sicht der Anbieter mehr die Sorge, dass Trump seine Ankündigung gegenüber Kanada wahr macht und Zölle auch auf Agrarlieferungen aus dem nördlichen Nachbarland erhebt.
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