BioAcker und GrünlandDie Fruchtfolge bereichern mit Ölsaaten

Die Fruchtfolge bereichern mit Ölsaaten

Sonnenblumen
Quelle: Böhm (5), Archiv (1)

Bio-Ölsaaten sind eine wichtige Größe im Reigen der Bio-Kulturen. Auch im Einkaufskorb der gesundheitsbewussten Bio-Käufer sind Bio-Ölsaaten und BioÖle nicht mehr wegzudenken. Manche gibt es nur in typischen Regionen, die robusten Vertreter findet man bis in Grenzlagen des Bio-Ackerbaus. Zu den klassischen Ölsaaten sind viele Kulturen zu zählen. Flächenmäßig ist in Österreich mit Abstand der Ölkürbis (ca. 9.000 ha) der wichtigste Vertreter auf Bio-Äckern.

Er nahm 2022 mehr Fläche ein als die Ackerbohnen und Erbsen zusammen. Dahinter sind Sonnenblumen (5.600 ha) und Öllein (1.600 ha) die klassischen Vertreter. Bio-Raps stand auf 200 ha und Hanf, Mohn sowie Leindotter sind in den österreichischen Anbau-Statistiken gar nicht zu finden. In Deutschland (Zahlen aus 2019) ist der Öko-Raps mit ca. 4.000 ha die wichtigste Ölfrucht. Öko-Sonnenblumen werden ebenfalls in dieser Größenordnung stehen, Öl-Hanf (1.800 ha) und Öllein (1.200 ha) liegen etwas dahinter. Wirkliches Nischendasein fristet auch in Deutschland Bio-Mohn. Mit den jeweiligen Steckbriefen wollen wir die wichtigsten Anbaufakten zusammentragen.

Bio-Ölkürbis

Diese typisch österreichische, ursprünglich rein steirische Nischenkultur wächst am besten auf warmen Böden. Der Kürbis hat sich trotz des Ursprungs in der Steiermark auch auf trockenen Standorten im Nordosten Niederösterreichs und dem Burgenland als auch auf feuchteren Flächen in kühleren Regionen in Oberösterreich und dem Waldviertel bewiesen. Angebaut wird der Kürbis gerne nach Zwischenfrüchten. Er verwertet jede Art von organischen Düngern wie Mist, Kompost oder auch Mulch sehr gut. Dennoch ist er in der Phase der Keimung sehr empfindlich, was viele Betriebe dazu bewegt, mit einer klassischen Pflugfurche vor dem Anbau einen sauberen Tisch im Saathorizont zu erzeugen. Kürbis wird sehr flach gesät und braucht Bodentemperaturen jenseits von 10 °C über mehrere Tage, um gut keimen zu können.

Nach einem vollständigen Aufgang (optimal nach sieben Tagen) ist beim Kürbis schon viel geschafft. Diese Phase sollte man als Kürbisbauer mit einem sorgfältig ausgewählten Saattermin, der den Witterungsverlauf der nächsten fünf bis sieben Tage im Blick hat, steuern. Kürbis wird mit ca. 16.000–20.000 Körnern je Hektar gesät, meist bei einem Reihenabstand von 140 oder 150 cm. Dies ist der Kompromiss zwischen Standraumverteilung und Beikrautregulierung, selten findet man auch 70 oder 210 cm Reihenweiten. Letztere ist nur bei rankenden Sorten zu empfehlen, die engen Reihenabstände haben sich in Bio wegen des kürzeren Zeitfensters für die mechanische Beikrautkontrolle als nicht so günstig herausgestellt.

Ölkürbis
Der Ölkürbis ist in Österreich die mit Abstand wichtigste Ölsaat und in vielen Fruchtfolgen auch eine der Kulturen, mit denen ein gutes Einkommen möglich ist.
Quelle: Böhm (5), Archiv (1)


Kürbis ist eine klassische Hackfrucht und wird meist zwei- bis viermal maschinell gehackt, beim letzten Durchgang bewährt sich eine Untersaat mit 15 kg Winterrübse oder Sommerfutterraps. In traditionelleren Anbaugebieten und kleineren Betrieben findet man immer auch noch die Handhacke. Viele neuere Anbauer verzichten auf diese gänzlich, da der zusätzliche Aufwand oft eher optische als ertragliche Unterschiede erzeugt, vorausgesetzt die mechanischen Durchgänge waren erfolgreich. Ernte und Weiterverarbeitung sind für diese Kultur generell speziell und müssen mit eigenen Erntegeräten durchgeführt werden.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Bio-Sonnenblumen
  • Bio-Hanf
  • Bio-Lein
  • Bio-Leindotter
  • Bio-Senf
  • Bio-Hanf
  • Bio-Raps

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00