Weit verbreitet ist die Angst, dass ein sparsamer Eiweißfuttereinsatz einen reduzierten Fleischansatz und eine geringere Schlachtkörperqualität zur Folge hat. Diese Angst ist unbegründet, denn schlussendlich „lebt und leistet“ das Tier von und mit dünndarmverdaulichen Aminosäuren – d. h. statt Masse an Protein ein Klasse an Aminosäuren. „Viel hilft nicht viel“, denn Überschüsse an Rohprotein müssen in Form von Stickstoff (N) sehr energieintensiv (mindert die tierische Leistung) unter gesteigertem Wasserverbrauch ausgeschieden werden. Schlussendlich finden sich diese stinkend in der Luft sowie in der Gülle wieder.
Neben den Futter- und Ausbringungskosten steigen auch die Kosten zur Gesunderhaltung. Kostenintensive technische Nachrüstungen zur Emissionsminderung (z. B. Abluftreinigung) könnten die Folge sein.
Entwaldungsfreies Soja ab 2024
Sojaextraktionsschrot stellt das bedeutendste Eiweißfuttermittel dar, jedoch gerät dessen Einsatz zunehmend in Kritik. Ökonomische (hohe Futtermittelpreise) und ökologische Aspekte (z. B. Brandrodungen, CO2-Belastung) seien hierzu genannt. Die Folge: Ab 1. Januar 2024 stellt die Agrarmarkt Austria (AMA)-Marketing in Österreich ihren gesamten tierischen Bereich auf entwaldungs-freies Soja um. Demnach muss Futter für Schweine, Rinder, Ziegen, Schafe und Geflügel mit dem Zertifikat „entwaldungsfrei“ erzeugt werden (Anm. Red.: Seit dem 1.1.2024 ist entwaldungsfreies Soja auch im deutschen QS-System Standard).
Was der Artikel noch bereithält:
- Ergebnisse des Fütterungsversuchs an der Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf (Steiermark)
- Weniger Rohprotein – deutlich weniger Emissionen!
- So wirkt sich weniger Soja auf die Mastleistungen aus
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