Die AGÖ wurde 1994 als bäuerliche Einkaufsgemeinschaft in Oberösterreich gegründet und hat rund 5.200 Mitglieder in ganz Österreich. In den letzten Jahren sieht sie sich zunehmend als Sprachrohr der bäuerlichen Interessen und vernetzt via WhatsApp nach eigenen Angaben an die 70.000 Nutzer von 18.000 landwirtschaftlichen Betrieben.
Wegen dieser „Kompetenz der Betroffenheit“ und aus Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern, der Landwirtschaft und den Konsumenten hat man Lösungen zu den bäuerlichen Fragen und Problemen gesucht. Über 2.000 Einreichungen gab es, die ein eigenes Redaktionsteam in 54 Punkte gegossen hat, berichtet AGÖ-Öffentlichkeitsarbeiter Manfred Muhr bei der der Präsentation.
Die Vorschläge fußen in wesentlichen auf folgenden drei Aspekten:
- Bürokratieabbau nach dem Motto „mehr Hausverstand statt Bürokratie“
- Einkommen auf den Höfen steigern und Arbeitsplätze sichern
- Schaffung eines fairen Spielfelds am Markt für die bäuerlichn Produkte
Teils herausfordende Ideen
Neben bekannten Forderungen wie einer durchgehenden Herkunftskennzeichnung bei den Lebensmitteln, Fairplay im Handel, mehr Ernährungssouveränität, Stopp der Freihandelsverträge oder nach einem dauerhaften Agrardiesel werden viele Detailfragen angeschnitten und Lösungsmodelle vorgeschlagen. Diese betreffen steuer- und sozialrechtliche wie auch organisatorische Fragen der Agrar-, Umwelt-, Klima-, Förder- und EU-Politik.
Um die Höfe weiterzuentwicklen und zukunftsfitter zu machen, wird auch eine “Bauernmilliarde” angeregt. Diese soll in Form von Investitionsgeldern den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben über eine GAP-Periode zufließen.
Selbst für die Standesvertretung, der Landwirtschaftskammer, hat man Vorschläge parat. So sollen die Landeskammern durch bundesweit aktive Kompetenzzentren ergänzt werden, die Bezirksbauerkammern zu Außenstellen umgewandelt und der Österreich-Vorsitz zwischen den Bundesländern nach dem Rotationsprinzip wechseln.
Programm an alle Parteien
Nach der Präsentation wollen die AGÖ-Vertreter ihr „Regierungsprogramm“ allen im Parlament vertretenen Parteien übergeben.
Damit gäbe es für diese bzw. für die nächste Bundesregierung keine Ausreden, über die echten Probleme der Bauern sowie deren Lösungeansätzen nicht ausreichend informiert zu sein, so die AGÖ. Man werde auch ganz genau beobachten, welche ihrer Vorschläge die Politik umsetzen wird. Falls diese die Vorschläge negiert, will die AGÖ entsprechende Protestmaßnahmen ergreifen.
Stand: 7.11.2028, 9 Uhr
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