Alter Stall im neuen Glanz

Peter Tösch betritt den Melkraum, die Kühe stehen bereits ungeduldig im Wartebereich. Mit einem Tastendruck öffnet der Bio-Bauer das Tor und die ersten Kühe betreten sogleich den 3er-Tandemmelkstand. Sorgfältig reinigt der Steirer mit einem sauberen Tuch die Zitzen und setzt das Melkzeug bei Kuh Hummel an. „Da unsere Tiere behornt sind, ist es praktischer, von der Seite zu melken, außerdem sehe ich das Tier aus dieser Position besser“, erklärt der 44-jährige Steirer. Begleitend zum EIP-Projekt Berg-Milchvieh* baute er seinen Stall vor zwei Jahren von Anbindehaltung zum Laufstall mit Auslauf um. Im Zuge dessen wurde auch der Melkraum neu errichtet. Dabei bot es sich für Gisela und Peter Tösch an, den Melkstand ebenerdig zu bauen. „Schwere Kannen mit Milch für die Kälber müssen wir nicht über mehrere Stufen hinauftragen“, sagt Tösch. Zuvor wurde im Anbindestall mit einer Rohrmelkanlage gemolken. Den Melkstand erstand das Ehepaar gebraucht um 3.000 Euro. „Bei mehrstelligen Minusgraden lasse ich das Wasser in einer Ringleitung laufen, damit das Melkgeschirr nicht einfriert. Solange wir genug Wasser haben, ist das die einfachste und billigste Lösung“, sagt Tösch. Der Landwirt plant eine zusätzliche Tür einzubauen, um die Temperaturen damit zu heben. Als die Tiere noch auf Kompost lagen, wurde der Fußboden des Melkstandes mit Kompostwärme beheizt. Nun ist das nicht mehr möglich.

Mangelware Einstreu

„Grundsätzlich waren wir mit unserem Anbindestall samt Schwemmentmistung zufrieden und hätten auch noch einige Jahre darin arbeiten können“, erzählt Gisela Tösch. `Zurück zum Ursprung´-Lieferanten, wie der Betrieb Tösch einer ist, wurde vor zwei Jahren noch prophezeit, dass in Zukunft nur mehr Milch von Laufställen abgeholt werden würde (wir berichteten in Ausgabe 2/2020). Außerdem wird am Betrieb ein Ferienhaus vermietet