Vor 120 Jahren wurde der Pilz Ramularia collo- cygni ertmals beschrieben. Doch erst in den 1980er-Jahren entwickelte er sich langsam von einem kaum ertragsrelevanten Schwächepilz zu einer ernstzunehmenden Blattfleckenkrankheit in der Gerste – Blattflecken, die meist als physiologische Blattflecken (PLS) bezeichnet werden. Ein eindeutiger Erreger kann hierbei nur schwer zugeordnet werden. Über die Jahre hinweg zeigte sich, dass es vor allem der pilzliche Schaderreger ist, der entscheidend zu dieser Symptomatik beiträgt. Es folgten erste Fungizide zur Kontrolle dieser Blattflecken.
Chemische Bekämpfung
Die wachsende Bedeutung der Fungizide spiegelt sich bei den Zulassungen wider (Tab. 1). Innerhalb von 15 Jahren stieg der Anteil von Fungiziden zur Kontrolle von physiologischen Blattflecken (PLS) oder Ramularia-Blattflecken (RLS) auf ungefähr die Hälfte der in der Gerste zugelassenen Produkte an. Diese enthalten aber nur wenige Wirkstoffe, wobei einige nur noch eingeschränkt wirken. Allen voran standen die Strobilurine (QoI), die sehr schnell nach der Einführung wirkungslos wurden.
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