BioAcker und GrünlandAmpferstecher im Praxistest

Ampferstecher im Praxistest

Ampferstecher
Der mechanische Ampferstecher wird in drei Größen angeboten.
Quelle: Zentner

Der Allgäuer Landwirt  Klaus Kössler hat es sich zum Ziel gesetzt, neuartige Techniken  zu entwickeln, mit denen es möglich sein soll, relativ  komfortabel und schlagfertig gegen den Stumpfblättrigen  Ampfer vorzugehen. Das Resultat sind zwei Ampferstecher.

Für Grünlandbetriebe stellt der Stumpfblättrige Ampfer oft eine große Problematik  dar. Mit seiner enormen Fertilität  und der Tatsache, dass er vom Wiederkäuer verschmäht wird, ist er eines der  bedeutendsten Unkräuter auf Wiesen und Weiden. Die großblättrigen Ampferarten haben in Grünlandbeständen eine enorme Konkurrenzkraft gegenüber langsamer wachsenden Gräsern. Dies führt zu einer  sukzessiven Verdrängung der gewünschten Vertreter.  Bestandslücken, die meist durch vorhergegangene  Bewirtschaftungsfehler entstanden sind, bieten ein  optimales Keimbeet für den Stumpfblättriger Ampfer.  Vor allem für Bio-Betriebe ist es schwierig, ohne Herbizideinsatz eine langfristige Dezimierung des Ampferbestandes zu erreichen. Die bisher etablierten  Bekämpfungsmaßnahmen haben gemeinsam, dass  sie entweder zeitaufwendig, körperlich anstrengend  sind oder aber nur nicht zufriedenstellende Ergebnisse  liefern. Daher sind Innovationen und Fortschritte wie der Ampferstecher hinsichtlich der Ampferbekämpfung nötig.

Pflanzenstecher entwickelt

Resultat ist zunächst ein hydraulisch betriebener Pflanzenstecher, der mittels Anbau am Hoflader bedient wird. Dabei drücken zwei doppelwirkende, V-förmig  angeordnete Hydraulikzylinder zwei Stecheisen, die einander spitz zulaufen, in den Boden und erfassen  so die Wurzel. Durch Anheben des Gerätes wird der  Ampferstock aus dem Boden gehoben. Um die ausgestochene  Wurzel von der Gabel zu lösen, werden die  Zylinder wieder in die Ausgangsstellung gebracht.  Zum anderen wurde ein händisch zu bedienender  Pflanzenstecher patentiert. Der Stecher wird dabei  über dem Ampferstock angesetzt und in die Erde gedreht.  Nach dem Herausziehen des Stockes kann der  Stock durch eine mit dem Fuß zu bedienende Vorrichtung  ausgeschoben und zur Seite gelegt werden.  Durch drei unterschiedliche Modelle (S, M und L)  können alle Ampferstockgrößen bearbeitet werden.  Sowohl bei der hydraulischen als auch bei der mechanischen  Methode muss in das entstandene Loch ein  Setzling, der einer gesunden Grasnarbe entnommen  wurde, eingesetzt werden.

Wir haben sie getestet

Beide Systeme wurden im Zuge einer Diplomarbeit an  der HBLFA Raumberg-Gumpenstein auf ihre Praxistauglichkeit  geprüft. Um vergleichbare Ergebnisse zu  erzielen, wurden zwei Versuchsstandorte zu jeweils  drei Versuchsparzellen angelegt. Je eine Parzelle  diente dabei als unbearbeitete Referenzfläche zu den  anderen beiden, in denen die Stechmethoden getestet  wurden. Der erste Standort befand sich am Talboden  des Ennstals auf 650 m am Standort 1, der zweite in  Hanglage auf etwa 1.000 m Seehöhe (Standort 2). Die  Bearbeitung erfolgte 10 Tage nach der Schnittnutzung  bei einer Aufwuchshöhe von 20 bis 25 cm am  Standort 1 bzw. von 20 cm am Standort 2.

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