AckerbauPflanzenschutzBayer soll hohe Strafen für Glyphosat zahlen

Bayer soll hohe Strafen für Glyphosat zahlen

Quelle: Böck

Die Bayer AG ist von einem Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia zu einer Zahlung von insgesamt 2,3 Mrd. Dollar (1,9 Mrd. Euro) verurteilt worden. Kläger John Barnes war vor Gericht gezogen, da er den Pharma- und Agrarkonzern dafür verantwortlich macht, durch Anwendung des glyphosathaltigen Herbizids „Roundup“ an Krebs erkrankt zu sein. Die Jury sprach ihm am Freitag (21.3.) die Summe als Schadens- und Strafschadensersatz zu. Bayer kündigte tags darauf Berufung an. Die Bayer-Aktie verlor zu Handelsbeginn am Montag (24.3.) gut 6% an Wert.

„Wir sind mit dem Urteil der Geschworenen nicht einverstanden, das im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Bewertungen der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt steht“, teilte der Konzern mit. Man sei zuversichtlich, das Urteil in der Berufung aufzuheben oder zumindest den „überhöhten und verfassungswidrigen“ Schadensersatz reduzieren zu können, heißt es in einer Stellungnahme von Bayer. Laut dem Unternehmen wurden bei vergangenen Urteilen die endgültig festgesetzten Zahlungen um insgesamt 90% verringert.

Bayer vertritt die Auffassung, dass die auf bundesstaatlichem Recht basierenden Ansprüche wegen unterlassener Warnung, nämlich auf der Roundup-Verpackung nicht vor Krebs gewarnt zu haben, durch Bundesrecht ausgeschlossen sind. Der Konzern beruft sich bekanntlich darauf, dass aufgrund der Einstufung der amerikanischen Umweltbehörde (EPA) von Glyphosat als nicht-krebserregend, auch nicht vor einem Krebsrisiko gewarnt werden dürfe.

Gerichte in anderen Bundesstaaten haben Bayer in dieser Argumentation zuvor recht gegeben. Der Konzern hofft daher darauf, den Rechtsstreit um Glyphosat grundsätzlich vor dem obersten Gerichtshof in den USA klären zu können. Noch in diesem Jahr möchte Bayer einen entsprechenden Antrag beim Supreme Court stellen. „Wird dem stattgegeben, würde der Supreme Court in seiner Sitzungsperiode 2025/2026 über den Fall entscheiden“, heißt es bei der Bayer AG.

Seit Übernahme des US-Unternehmens Monsanto im Jahr 2018 plagen Bayer die mittlerweile seit Jahren andauernden Glyphosatprozesse. Die Entscheidung des Gerichtes ist nun ein vorläufiger Rückschlag in den Bemühungen Bayers, einen Schlussstrich unter das Kapitel zu ziehen. Die festgesetzte Zahlung ist laut der Nachrichtenagentur Reuters zudem eine der höchsten, die im Zusammenhang mit Glyphosat jemals verhängt wurde.

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