Die Molkereien in Deutschland haben im Oktober ihre Auszahlungsleistung für Bio-Milch den vierten Monat in Folge angehoben. Nach ersten Berechnungen belief sich das Bundesmittel für ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß auf 48,5 Ct/kg. Das waren 0,8 Ct mehr als im Vormonat. Maßgeblich für den Anstieg waren Saisoneffekte, die mit gut 0,65 Ct zu Buche schlugen. Vor allem in Süddeutschland stellt die eine oder andere Molkerei im Herbst von einem Sommerabzug auf einen Winterzuschlag um, was bis zu 6,0 Ct am Milchpreis ausmachen kann. Die saisonale Bezahlung ist vor allem ein süddeutsches Phänomen, dementsprechend fielen auch die Zuwächse in Bayern und Baden-Württemberg am höchsten aus.
Jahrespreis bei 44 Cent
Das Bio-Milchwachstum ist in Österreich auf niedrigem Niveau. 2019 wurden insgesamt 585 Mio. Kilogramm Bio-Milch produziert, 2020 dürften es um 2,8 % mehr sein. Im EU-Vergleich liegt Österreich die Bio- Milchmenge betreffend hinter Deutschland, Frankreich und Dänemark an vierter Stelle. Der Export spielt hierbei eine wichtige Rolle: Trinkmilch wird hauptsächlich nach Deutschland exportiert, ein großer Anteil davon steht bei Aldi im Regal. Der Bio-Anteil an der Gesamtmenge ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern hoch und liegt bei etwa 18 %. 2020 war der Zuwachs neuer Bio-Milchproduzenten mit etwa 3 % bescheiden, vor allem in den letzten Monaten gab es fast keine Bio-Neueinsteiger. Hauptgrund für die stagnierende Entwicklung im Bio-Milchsektor waren die Unklarheiten, die bezüglich der Weidevorschriften herrschten. Der Jahrespreis wird sich 2020 bei ca. 44 ct/kg einpendeln.
Markt nimmt zusätzliche Menge auf
Die Bio-Milcherzeuger profitieren von der ungebrochen hohen Nachfrage nach ökologisch erzeugten Molkereiprodukten. In vielen Produktsegmenten, allen voran beim Bio-Käse, verzeichneten die Einkaufsmengen der privaten Haushalte weiterhin zweistellige Zuwachsraten. Auch wenn Food-Service und Außer-Haus-Verzehr am Bio-Markt einen geringeren Anteil haben als im konventionellen Bereich, so dürfte doch die Verlagerung zum Inhouse-Konsum zu den wachsenden Absatzmengen im Lebensmitteleinzelhandel beigetragen haben.
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