AckerbauBio-Soja in Direktsaat

Bio-Soja in Direktsaat

Die Sämaschine von Mayr in Aktion mit der Messerwalze im Front.
Quelle: Mayr

Das Roller-Crimper-Verfahren ist gerade bei Soja eine tolle Sache. Man sät die Kultur direkt in einen blühenden Roggen-Zwischenfrucht-Bestand rein. Währenddessen oder danach tötet man den Roggen durch das Anwalzen mechanisch ab. Unter den Resten der Zwischenfrucht keimt, wächst und entwickelt sich dann das im Dunkeln keimende Soja, während die lichtkeimenden Beikräuter unter der dicken Matte keinen Keimreiz bekommen. So bleibt der Bestand auch ohne mechanischen Eingriff in den Boden frei von Beikräutern. Klingt simpel, ist es grundsätzlich auch. Das System ist aber recht straff und lässt nur wenig Spielraum für Abweichungen. Lediglich bei der Sätechnik gibt es zumindest zwei mögliche Herangehensweisen. Wir haben mit zwei Betriebsleitern darüber gesprochen, wie sie mit ihrer Technik zurechtkommen und welche Erfahrungen sie mit dem Roller-Crimper-System gemacht haben.

Gedrillt

Der Bio-Ackerbauer Michael Mayr aus Hörsching in Oberösterreich setzt seit 2021 auf Roller-Crimper bei der Sojabohne. Darauf gebracht hat ihn dabei der LANDWIRT bio Redakteur Manuel Böhm. „Der meinte damals, das könne man ruhig mal probieren. Gesagt getan.“ Den großen Vorteil des Systems sieht der Landwirt in dessen Einfachheit. „Eigentlich reicht es, die Bohne zu säen und dann den Roggen zu walzen. Danach muss man einfach nur noch bis zur Ernte warten“, erklärt Mayr. „Es braucht kein Blindstriegeln und keine Hacke.“

Mayr setzt bei seinen Crimper-Bohnen auf die Drillsaat. Im ersten Jahr lieh er sich dafür eine Väderstad Rapid Sämaschine von einem Kollegen, wie er erklärt: „Den Scheibeneggenvorsatz haben wir halt nicht arbeiten lassen. Das hat damals auch sehr gut funktioniert. Dann habe ich zusammen mit zwei Kollegen eine gebrauchte Direktsämaschine angeschafft. Seitdem säe ich die Bohne damit.“ Bei der Sämaschine wurde ein Säaggregat des tschechischen Herstellers SMS mit einem APV PS 800 Sägerät kombiniert. Die gezogene 3-m-Maschine ist mit 24 Säscheiben ausgestattet, die mit 5° zur Fahrtrichtung nur ganz leicht angewinkelt sind. In den so entstehenden Saatschlitz lässt ein an der Scheibe montierter Säschuh das Saatgut in den Schlitz fallen (ähnlich System Sky/Sulky). Ein Reifenpacker im Heck drückt das Saatgut etwas an.

An der Fronthydraulik des Traktors ist eine einfache Messerwalze mit drei Meter Arbeitsbreite montiert. Die kann sich Mayr wieder von einem bekannten Landwirt ausleihen. Eine Woche nach der Saat fährt Mayr aber noch ein zweites Mal mit einer 6-m-Acker-Prismenwalze drüber. „So erwische ich auch noch ein paar Roggenpflanzen, die wieder aufgestanden sind“, erklärt Mayr.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Vereinzelt
  • Roggen drillen
  • Zuerst in die Blüte
  • Erträge
  • Ausblick

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