Von Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Redakteur
Es ist 10 Uhr abends, als das Handy klingelt. Eine unbekannte Nummer erscheint am Display. Das ist ungewöhnlich um diese Zeit, aber was soll’s. Ich heb’ ab. Es ist ein Mann, er stellt sich nicht vor, dürfte mich aber kennen. „Gooiidbeeerger!“, ruft er spöttisch in das Telefon. Ich sei ein Lobbyist und mein Artikel über die Milchkrise einfach nur falsch. Da dämmert es mir, es ist der österreichische Nationalratsabgeordnete Leo Steinbichler. Er ist der Meinung, dass eine freiwillige Mengenreduktion – wie von der EU beschlossen – kontraproduktiv sei. Dem Milchmarkt müsse absatzseitig geholfen werden, so der Politiker. Palmöl müsse besteuert werden, sodass die Lebensmittelindustrie stärker auf Butterfett zurückgreift. „Dann hätten wir einen richtig großen Nachfragesog am Milchmarkt“, erklärt Steinbichler. Das Gespräch ist nach 15 Minuten beendet. Ich beschließe, dem Thema nachzugehen. Hat Steinbichler recht? Kann das dem Milchmarkt helfen? Und was hält die Lebensmittelindustrie davon?
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