Langsam fährt Christoph Zehrfuchs mit dem Kurzschnittladewagen über den Schwad. Die Pick-up befördert den vor wenigen Stunden gemähten Wickroggen in den Laderaum. Am Feldrand wendet der Bio-Gemüsebauer das Gespann und lädt den nächsten Schwad auf. In kurzer Zeit ist der Ladewagen voll. Der Steirer fährt einige Meter weiter. Am umgebauten Ladewagen ist ein Kompoststreuer montiert. Dieser ermöglicht es Zehrfuchs, die Grünmasse sogleich wieder auf den in unmittelbarer Nähe liegenden Gemüseflächen auszubringen. 10 cm dick liegt nun die Mulchschicht auf dem Feld und wartet darauf, dass in ein paar Tagen Knollensellerie und Kraut hineingesetzt werden. Der Betrieb Zehrfuchs ist einer von mittlerweile 300 Betrieben in ganz Österreich, die am Humusaufbauprogramm der Ökoregion Kaindorf teilnehmen. Das 2009 entstandene Projekt hat zum Ziel, den Humusanteil im Boden zu erhöhen und das gespeichert CO2 in Form von Zertifikaten an Unternehmen zu verkaufen. „Bauern, die in unser Programm einsteigen, stimmen zu, den Humus auf ihren Flächen innerhalb von drei bis sieben Jahren aufzubauen“, erklärt der Manager des Projektes, Stefan Forstner. Die Landwirte können die Mittel prinzipiell frei wählen, allerdings empfiehlt die Ökoregion eine Reihe von Management-Maßnahmen wie zum Beispiel Begrünung, pfluglose Bodenbearbeitung, Zwischenfrüchte oder den Einsatz von Kompost. „Wir wissen aus den Ergebnissen von über 100 Bauern, die Humusaufbau betreiben, dass der Boden dadurch stabiler und fruchtbarer wird. Außerdem können Böden mit einem höheren Humusgehalt auch mehr Wasser aufnehmen und speichern“, sagt Thomas Karner, Geschäftsführer der Ökoregion.
Eine grüne Brücke bilden
Am Bio-Hof Zehrfuchs ist der Aufbau von Humus zu einem grundlegenden Teil der Betriebsphilosophie geworden. Bis 2012 wurden am Betrieb Bruteier für Masthühner konventionell produziert. Mit der Umstellung auf biologische Landwirtschaft
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