Die seit Jahren andauernde Krise der Sägeindustrie hat sich nun auch endgültig auf den Holzpreis niedergeschlagen. In fast allen Bundesländern fiel die Preisspanne für das Leitsortiment Fichte 2b auf unter 90 Euro. Zuletzt waren die Holzpreise so niedrig im Jahr 2009. Die Probleme der Sägeindustrie bekommen jetzt also auch die Waldbesitzer zu spüren. Und Probleme gibt es einige: So haben die heimischen Sägewerke Marktanteile an finnische und schwedische Konkurrenten verloren, die preisgünstiger produzieren können. Aber auch die heimische Konkurrenz ist groß: Selbst Vertreter der Holzindustrie sind der Meinung, dass die Verarbeitungskapazitäten der Sägeindustrie in Österreich um rund ein Viertel zu groß sind. In wirtschaftlich guten Zeiten führt das zu einer großen Nachfrage – was einen hohen Holzpreis bedeutet. Gleichzeitig sind die Sägewerke aber mit hohen Rohstoffkosten konfrontiert, was ihre wirtschaftliche Situation noch mehr anspannt, denn die Schnittholzpreise entwickeln sich unabhängig von den Rundholzpreisen.
Was für die Sägeindustrie Rohstoffkosten sind, ist für den Waldbesitzer aber das Einkommen aus der Waldbewirtschaftung. Vor Beginn der diesjährigen Einschlagsperiode sollten sich daher gerade die bäuerlichen Waldbesitzer gut überlegen, ob und wie viel Holz sie einschlagen. Denn im Gegensatz zu Forstbetrieben und den Bundesforsten, kann der bäuerliche Waldbesitzer wesentlich flexibler auf den Holzmarkt reagieren. Das macht sich auch auf dem gesamten Holzmarkt bemerkbar, denn rund 60 % des heimischen Einschlags kommen aus dem Kleinwald.
Kommentare