Es ist ein nasser, grauer Vormittag in Maria Neustift. Gleich hinter dem nebelverdeckten Hügel, auf dem die Murbodnerherde der Familie Hörmann grast, liegt die Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich. Der 44-jährige Betriebsführer Roland braucht an diesem Tag einen Hut, um sich vor dem Nieselregen zu schützen. In seiner Hand befindet sich ein langer Stock. Den trägt er bei sich, wenn er sich auf den Weg zu seiner Mutterkuhherde, bestehend aus 23 Kühen mit Nachzucht und zwei Stieren, macht. Dorthin begleiten ihn auch regelmäßig seine Frau Andrea und die vier Kinder. Auf dem Weg zur Weide erklärt er: „Pro Kuh bekommen wir 210 Euro Generhaltungsprämie und für einen Zuchtstier das Doppelte. Dafür müssen wir aber an der Fleischleistungskontrolle teilnehmen mit Wiegungen zwei mal pro Jahr. Zusätzlich müssen wir an einem Anpaarungsprogramm teilnehmen, damit keine Inzuchten entstehen. Auch wenn ich für die Murbodner Rinder keine Förderung wegen der Generhaltung bekäme – ich würde sie gegen keine anderen Rinder tauschen wollen. Ihre Fähigkeit, aus extensivem Grundfutter ohne Kraftfutter zu wachsen und gute Tageszunahmen der Kälber zu erzielen, zeichnet die Rasse aus. Und das passt einfach so gut zum Standort und unserer Vorstellung von Mutterkuhhaltung und Grünlandwirtschaft.“ Damit ist er nicht der einzige. Weitere sechs Bauern aus der Gemeinde halten Murbodner. „Wir bewirtschaften eine Alm und auf dem Heimbetrieb nur Grünland mit maximal drei Schnitten. Ein Rind, das mit den extensiven Gegebenheiten nicht klarkommt, hat woanders mehr Sinn“, ist der Vollerwerbslandwirt überzeugt.
Weiters erfahren Sie in diesem Beitrag:
- Wie Familie Hörmann die saisonelle Abkalbung steuert
- worauf sie ihre Tiere selektieren
- die Einstellung der Familie zur Kombinationshaltung
Kommentare