Von Michael GLÖSMANN
Vor wenigen Jahren noch dachte man bei Drohnen, Multikoptern, eher an Science-FictionFilme als an die Landwirtschaft – mittlerweile haben sie sich in der Praxis bewährt: Bei der Bekämpfung des Maiszünslers mit Trichogramma-Schlupfwespen werden die fliegenden Helfer erfolgreich bei der Nützlingsausbringung eingesetzt. Der Maiszünsler ist ein bedeutender Schädling im Mais, dem in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Versuche zeigen schon seit Jahren, dass eine Maiszünslerbekämpfung je nach Region um 15–20 % höhere Erträge liefert. Neben den dabei erzielten Mehrerlösen können Qualitätsverluste (Fusariosen) verhindert werden. Neben der vorbeugenden mechanischen Bekämpfung (Mulchen und anschließend tiefes Unterpflügen der Stoppeln) ist in der biologischen Produktion vor allem die Ausbringung von Schlupfwespen ein erfolgreiches Mittel im Kampf gegen den Schädling. Der Einsatz dieser Trichogramma-Schlupfwespen ist freilich nichts Neues. Diese Form des Pflanzenschutzes hat sich schon rund 30 Jahre in der Praxis bewährt. Allerdings war die Ausbringung der Kärtchen beschwerlich, da der Arbeitszeitbedarf mit ca. 30 min/ha relativ hoch ist. Neu hingegen ist, dass die Nützlinge aus der Luft mit einem Multikopter präzise verteilt werden können. Der entscheidende Vorteil gegenüber der Handausbringung ist die Geschwindigkeit: Pro Hektar werden ca. vier Minuten benötigt. Um auch den Wirkungsgrad hoch zu halten, ist der richtige Zeitpunkt der Ausbringung entscheidend. Je nach Region wird von Mitte Juni bis Mitte Juli die erste Trichogramma-Ausbringung durchgeführt. Für einen optimalen Wirkungsgrad ist im Abstand von 10 bis 14 Tagen eine zweite Ausbringung im Saatoder Körnermais notwendig. Im Zuckermais werden die Schlupfwespen bis zu drei Mal ausgebracht.
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