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Schlagwörter: Kompoststall Stallbau Melkroboter
- Dieses Thema hat 4 Teilnehmer und 8 Antworten.
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5. März 2021 um 14:57 Uhr #112166Reinhard Karner Teilnehmer
Liebe Forumsmitglieder,
ich bin dabei mir zu überlegen, einen Kompoststall mit Melkroboter für 35 Kühe zu errichten. Dazu habe ich noch einige Fragen um deren Beantwortung ich euch bitte:
- Wie sind eure Erfahrungen mit Kompostställen?
- Wen habt ihr als Planer beauftragt?
- Wie zufrieden seid ihr mit dem Planer gewesen?
- Wie hat sich der Melkroboter bewährt?
- Welches Fabrikat verwendet ihr?
Ich weiß, es sind einige Fragen, dennoch bitte ich die Praktiker, euer Wissen zu teilen. Vielen Dank.
RKj
6. März 2021 um 18:19 Uhr #112176Matthias Lins TeilnehmerHallo Reinhard,
wir melken rund 40 Holsteins mit einem Delaval VMS auf 400 m2 Kompost. Roboter entlastet spürbar; wichtiger als die Farbe ist der Service; wenn du mit dem Servicemann gut kannst und er versteht was dir wichtig ist, läuft die Maschine. Ansonsten würde ich die bekannten Vor- und Nachteile eines Roboters unterschreiben. Zum Kompost: viele Landwirte-Kollegen die unseren Stall ansehen meinen: für die Kuh sicher gut, aber… und ich antworte: hier endet der Satz für mich, weil der Stall für die Kuh da ist.
Vorteile Kompost:
– Liegequalität, v.a hochträchtige liegen wie tod
– Spürbare Klauenentlastung weil sie nicht nur weich liegen, sondern auch weich laufen auf Kompost. Wenn Probleme wie z.B. Sohlengeschwüre dann durch eigene Schuld – mangelnde Klauenpflege
– Eutergesundheit gut
– Arbeitsaufwand für grubbern, fräsen gering; einstreuen ist etwas nerviger
– Stall ausräumen “misten” wirklich geruchlos und sehr einfach mit großvolumiger Schaufel
Nachteile Kompost:
– viel Materialumschlag; muss man sich bewusst sein (Einstreu)
– eine einzelne Kuh aus der Liegefläche holen kann etwas mühsam sein – die nützen die 400 m2 als Rodeofläche; ich arbeite deshalb mehr mit der Selektion nach dem Roboter statt Kühen nachlaufen.
– Einstreukosten und mitunter Verfügbarkeit
– sehr, sehr langsam wirkender Wirtschaftsdünger; wir streuen 6 Monate alten Kompost direkt aufs Grünland; Düngewirkung erst über Jahre wirklich spürbar. Kompost ist NICHT sauer – habe ich untersucht pH 10,2 bei ausschließlich Holzeinstreu
Beim Planen würde ich auf einige Details achten: Roboter – will ich eine Selektion nach dem Melken (besamen, Klauenschneiden, Euterkontrolle etc.); möchte ich von der Abkalbebox direkt in den Roboter können oder nur nach dem Melken?
Kompost: Zwischenlager von Einstreu; wie streue ich ein; fahre ich mit dem “Frästraktor” oder Hoftrac immer über Hofplatz (Verschmutzung) oder kann ich den Dreck auf den Rädern sonst wo los werden, etc.?
Am wichtigsten beim Planen bist du und nicht der Planer. Du musst wissen wie du im STall arbeiten willst und dann kannst du die Abläufe, Wege festlegen; das kann dir keiner abnehmen. Z. b. wie will ich Klauen schneiden: Kuh + Strickhalfter oder Treibgang mit Stand am Ende …..; so würde ich alle Routinetätigkeiten durchgehen; dann brauchst du nur noch jemand der dir den Beton rundherum plant und berechnet – vereinfacht gesagt.
lg Matthias
7. März 2021 um 11:05 Uhr #112253Reinhard Karner TeilnehmerDanke Matthias für deine Infos!
14. März 2021 um 15:33 Uhr #112872Johannes Teufel TeilnehmerDa Ich in absehbarer Zeit wohl die einzige Arbeitskraft am Betrieb sein werde, befasse Ich mich auch mit dem Umstieg auf AMS im bestehenden Stall mit 35 Kühen.
Zwei Webinare haben mir diesbezüglich in letzter Zeit die Augen geöffnet und meine euphorische Stimmung deutlich getrübt. Laut deren und nachfolgend meinen Kalkulationen verschlechtern sich durch ein AMS entweder meine Arbeitsbedingungen oder mein Einkommen.
Wirtschaftlich intressant wirds erst mit einer halben Mio Tonnen abgelieferten Milch im Jahr…..
Möglicherweise irre Ich mich ja, lasse mich gern eines besseren belehren…..
Ein Freund hat sich vor kurzem einen Tierwohlstall für 60 Milchkühe plus Kälber, ohne Jungvieh von einem renommierten Planungsbüro planen lassen. Wirklich durchdachtes Konzept wenn da nicht die veranschlagten Kosten wären:
25000€/Kuh für Neubau
30000€/Kuh für Umbau
15. März 2021 um 10:50 Uhr #112962Reinhard Karner TeilnehmerDanke Johannes für deinen Beitrag. Du hast mir sehr geholfen!
LG Reini
15. März 2021 um 11:58 Uhr #113000Reinhard Karner TeilnehmerWar das renommierte Stallplanungsbüro Minichshofer? Wenn nicht, bitte nenn mir den Namen. Danke!
15. März 2021 um 23:04 Uhr #113224Johannes Teufel TeilnehmerJa. Der Entwurf ist wirklich top. Die einzelnen Bereiche sind komplett aufeinander abgestimmt. In Sachen Tierwohl und Arbeitsabläufe werden da keine Kompromisse eingegangen.
Doch Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass sich die Kosten durch den Milchverkauf refinanzieren lassen.
Auch wenn das AMS auf den ersten Blick viele Freiheiten bringt…. Ein solches Mega-Projekt schränkt einen in seiner unternehmerischen Handlungsfähigkeit extrem ein. Die Bank, der Futtermittelhändler, Lely etc sagen dir was Sie bekommen, die Molkerei sagt dir was du bekommst, dafür darfst du rund um dir Uhr abrufbereit sein. Wenn man sich einmal für dieses Hamsterrrad entscheidet gibts kein zurück mehr.
16. März 2021 um 11:41 Uhr #113271Reinhard Karner TeilnehmerDanke Johannes für die Infos und ebenso die Bedenken die du äußerst – die Gleichen drehen sich in meinem Kopf ebenso im Kreis.
15. Januar 2023 um 16:24 Uhr #316155Stefan Huber TeilnehmerHallo Reinhard
hallo wir sind auch gerade am planen eines kompoststall hast du ihn schon gebaut oder hast du einen normalen stall mit liege boxen gebaut ?? gruss stefan
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