Durch den Aufprall eines Hagelkorns kann die dünne Rinde junger Bäume und Äste aufplatzen. Das Aufplatzen kann zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen, auch wenn das Hagelkorn vorerst nur stumpfe Verletzungen an Rinde und Kambium verursacht. Die so entstandenen Wunden sind wiederum optimale Eintrittspforten für Pilze und andere Mikroorganismen. Diese besiedeln die meist schon geschwächten Bäume und führen zu Sekundärinfektionen. Interessanterweise sind in solchen Wunden oftmals Pilze vorhanden, die selten aus krankem Gewebe isoliert werden konnten. Das ist ein Indiz dafür, dass endophytisch lebende Pilze (in Pflanzen lebende Pilze) durch die Schwächung ihrer Wirte ihre bisherige unscheinbare Lebensweise umstellen und zu Krankheitserregern werden können. Ein bekanntes Beispiel ist der Pilz Diplodia sapinea an Föhren. Dieser Pilz ist ein Endophyt von Nadeln, Knospen und Trieben, der in der Regel keine Schäden verursacht.
Ist der Wirtsbaum jedoch abiotischem Stress ausgesetzt, kann der Pilz krankheitserregend (pathogen) werden. Daher sind abiotische Faktoren wie Hagel und Trockenheit die Hauptauslöser des sogenannten Diplodia-Triebsterbens (Kieferntriebsterben). Das trifft besonders dann zu, wenn sie kombiniert auftreten.
Was der Artikel noch bereithält:
- Schäden an Nadelbäumen
- Schäden an Laubbäumen
- Auswirkungen von Hagelstürmen in Schweizer Wäldern
- Beobachtungsflächen in der Schweiz
- Mehr Bilder
u.v.m.
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