Der Klimawandel hat 2024 deutliche Spuren in der österreichischen Landwirtschaft hinterlassen. Die Hagelversicherung meldet Schäden in Höhe von 260 Mio. Euro. Frost verursachte 60 Mio. Euro, Dürre 150 Mio. Euro und Hagel, Sturm sowie Überschwemmungen 50 Mio. Euro an Verlusten.
Wetterextreme nehmen zu
Dr. Kurt Weinberger von der Hagelversicherung betonte, dass Wetterextreme durch den menschengemachten Klimawandel immer häufiger und intensiver werden. Nicht nur der Sommer ist betroffen, sondern auch Frost im Frühjahr und Überschwemmungen im Herbst treffen die Landwirtschaft schwer.
Rekorde bei Temperaturen
2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Der Februar war der heißeste aller Zeiten, der Frühling übertraf alle bisherigen Werte, und der August war der wärmste in der Geschichte. Besonders auffällig: Wien zählte 52 Hitzetage über 30 Grad, während es in den 1980er Jahren nur 13 waren. Die extreme Wärme im Frühling führte zu einer frühesten Marillenblüte seit Beginn der Aufzeichnungen, etwa vier Wochen früher als üblich. Die späte Kälte im April richtete jedoch schwere Schäden an Obstkulturen und im Weinbau an.
Rekordregen im Herbst
Der Herbst brachte starke Regenfälle. In St. Pölten fielen im September 447 Millimeter Regen – ein neuer Rekord. Der bisherige Höchstwert von 202 Millimetern aus dem Jahr 1937 wurde mehr als verdoppelt. Zusätzlich zur Erderwärmung bedroht die Bodenversiegelung die Landwirtschaft. Versiegelter Boden kann kein Wasser aufnehmen, was Hochwasserfolgen verschlimmert und die Ernährungssicherheit gefährdet.
Weinberger fordert mehr Klimaschutz
„Nicht Klimaschutz, sondern Klimawandel und Bodenverbrauch sind die Gefahr“, warnt Weinberger. Er fordert eine ökologische Wirtschaftspolitik, die Boden- und Klimaschutz als Chance begreift – für die Landwirtschaft, die Wirtschaft und die kommenden Generationen.
Kommentare